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TV-Ungarn Seilspringen für Medaillen

In Mórahalom, einer Kleinstadt im Komitat Csongrád, begann ein Turnlehrer vor 20 Jahren mit einer Handvoll begeisterter Kinder mit dem Seilspringen. Heute betreiben dort fast 100 Jugendliche aktiv diesen Sport, 40 nehmen regelmäßig an Wettkämpfen teil.

Von: Zsuzsa Sári

Stand: 07.01.2018 | Archiv

Seilspringerin | Bild: BR

Lászlóné Martyin (rechts)

Mit nicht weniger als 14 Medaillen und einer Finaltrophäe kehrten die Seilspringerinnen aus Mórahalom von der größten Veranstaltung des Seilsprungsportes in Florida nach Hause zurück. Auch die ungarische Hymne erklang bei der Weltmeisterschaft, konnten doch die Mädchen den ersten Platz auf dem Stockerl erringen.

"Als die Drittplatzierten aufgerufen wurden, hieß es: 'Naja, dann vielleicht Platz zwei', weil wir am Ende der Übung das Gefühl hatten, dass es fürs Stockerl reichen müsste. Aber bei einem Sport mit Punktebewertung sind die Unterschiede zwischen den Platzierungen hauchdünn, und als wir dann tatsächlich als Sieger angesagt wurden, begann ein Freudengeschrei und ein Kreischen."

Lászlóné Martyin, Trainerin

Blanka Kiss (rechts)

Vor 20 Jahren begann ein Turnlehrer in Mórahalom im Komitat Csongrád mit ein paar begeisterten Kindern mit dem Seilspringen. Die internationalen Erfolge zeigen sich darin, dass seit zehn Jahren bei jeder Europa- und Weltmeisterschaft Wettkämpfer aus Mórahalom unter den Medaillengewinnern sind. Bei der Seilsprung-Weltmeisterschaft traten über 800 Wettkämpfer aus 32 Ländern in insgesamt 16 Disziplinen an.

"Es gab jeden Tag Wettkämpfe. Ich musste jeden Tag antreten. Das war nach einiger Zeit schon anstrengend, aber es war trotzdem jedes Mal super. Ich bin in allen 16 Disziplinen angetreten. Wir begannen in der Früh mit dem Aufwärmen, dann war Wettkampf, dann eine kurze Mittagspause und am Nachmittag ging der Wettkampf weiter."

Blanka Kiss

"Ein neues Element lernen wir so, dass die ganze Gruppe im Kreis steht und Dalma uns zeigt, was wir tun müssen. Dann probiert es jeder so lange, bis es gelingt."

Noémi Márki

"Oft probieren wir etwas aus, es wird aber nicht immer so, wie es geplant war; dann machen wir es eben ein bisschen anders und es wird ein neues Element daraus."

Petra Farkas-Csamangó

Petra Farkas-Csamangó (links)

Das jüngste Mitglied des Teams ist die 12-jährige Viki. Für sie war die Weltmeisterschaft nicht der erste internationale Wettbewerb: Voriges Jahr stand sie nach einer Übung im Einzelbewerb auf dem dritten Podestplatz.

"Ich habe mich hier als jüngstes Mitglied sehr wohl gefühlt. Die Spannung habe ich gar nicht so mitbekommen. Die Großen behandeln mich nicht wie eine Kleine, sondern sie haben mich in die Gemeinschaft aufgenommen und lassen mich nicht spüren, dass ich jünger bin, sondern ich bin einfach eine von ihnen."

Viktória Varga

Aus Mórahalom ist ein 13-köpfiger Kader angetreten. Während des Wettkampfes mussten die Mädchen 13 bis 14 Stunden hindurch ununterbrochen für den Erfolg arbeiten.

"Für mich war das der erste solche Wettkampf, und am Anfang war ich schon ziemlich aufgeregt. Aber es war ein riesiges Erlebnis für mich, dass ich hier in Amerika dabei war."

Adél Tóth

Die Begeisterung und die Ausdauer der Mädchen sind ungebrochen. Und wenn die Arbeit von Erfolg gekrönt wird, sind alle Mühen vergessen.


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