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TV Ungarn Das Erlebnishaus Hungarikum in Budapest

Hologramm, Floppy-Disc, Kugelschreiber. Gegenstände des Alltags, mit denen ungarische Wissenschaftler die Welt bereichert haben. Diese und ähnliche Werte, bedeutende Errungenschaften und Erfindungen mit ungarischen Wurzeln wurden im Erlebnishaus Hungarikum in Budapest.

Von: Monika Kiss

Stand: 04.03.2018 | Archiv

Hungarikum | Bild: BR

Mónika Lea Nagy

Für die Gestalter des Hungarikums war es wichtig, Ungarns Werte den Besuchern nicht in einem musealen Umfeld zu präsentieren, sondern in einer interaktiven Ausstellung mit modernster Technik:

"Die Besucher bewegen sich ausgestattet mit Tablets durch die Ausstellung. Mittels QR-Codes können der aktuelle Standort und die dort vorgestellte Erfindung ermittelt werden, die dann auch in Form einer Animation erscheint."

Mónika Lea Nagy, Direktorin des Erlebnishauses Hungarikum

Die Objekte können nicht nur betrachtet, sondern auch in Betrieb genommen werden; mit einer Bombe kann man beispielsweise die Wände niederreißen:

"Zuerst lesen wir mit Hilfe des QR-Codes den Lebenslauf von Ede Teller ein, in dem steht, dass er die Wasserstoffbombe erfunden hat. Während man in der App eine Animation sieht, erscheint in der rechten oberen Ecke immer ein Icon, klickt man drauf, so wird ein 3D-Bild der Wasserstoffbombe auf das Porträt von Ede Teller projiziert. Wollen wir nun auch die Wand sprengen, so drücken wir diesen Knopf, und schon sieht man einen anderen Ausstellungsraum."

Mónika Lea Nagy

Selfie mit Ferenc Puskás

Auch die Umsetzung des ungarischen Sprichwortes "Der Zaun ist aus Würsten geflochten" können die Besucher hier kennenlernen; auch das Soda wird gezeigt, der Grundstoff für eine echte ungarische Erfindung, nämlich den Spritzer. Die meisten Objekte dürfen berührt werden und sogar Selfies sind möglich, auch mit dem berühmtesten ungarischen Fußballer, Ferenc Puskás.

Das Hungarikum will in unterhaltsamer Form den Zugang zu ungarischen Erfindungen ermöglichen. Hilfreich sind dabei ein mannsgroßes Vitamin C, ein mächtiges Streichholz, eine spaßige Schachmaschine und eine Miniatur-Konstruktion zum Schnapsbrennen. Die Sammlung hält auch für ausländische Gäste Überraschungen bereit:

"Ich denke, für sie ist interessant, dass wir an ein Thema, das an eine Nation gebunden ist und ausschließlich traditionell zu sein scheint, modern und interaktiv herangegangen sind. Die Touristen, die gerade noch im Freilichtmuseum oder in der Puszta waren, können hier unser kulturelles Erbe und unsere wissenschaftlichen Errungenschaften aus einem völlig anderen Blickwinkel kennenlernen."

Mónika Lea Nagy

Den ungarischen Gästen hingegen, die all das schon wissen sollten, fällt der schriftliche Test nicht schwer.

"Es gab acht Fragen, – manchmal musste man ein wenig nachdenken, aber dann klappte es. Am schwersten war die Frage, welche ungarischen Hunderassen es gibt. Wir haben auch nicht alle neun gefunden. Die leichteste Frage war, wie der Würfel heißt, der in der Vorhalle steht und nach wem er benannt ist."

Andrea und Panka Kovács

"Es ist interessant, jetzt, wo wir immer stärker in den Fokus der Oscar-Preise rücken, sind unsere Oscar-prämierten Filme viel bekannter, als wir dachten. Auch dafür gibt es einen Monitor am Ende der Ausstellung, wo man Einblick in alle ungarischen Filme bekommen kann, die einen Oscar gewonnen haben."

Mónika Lea Nagy

Neben den unvergänglichen Werken der Regisseure István Szabó, Ferenc Rufusz, László Nemes und Kristóf Deák ist bis heute der Fußballer Ferenc Puskás der berühmteste Ungar und der Rubik-Würfel ist die weltweit bekannteste ungarische Erfindung.


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