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TV-Ungarn Kunststücke mit Durchblick

Die Glasgalerie von László Hefter in der Nähe der Benediktinerabtei Pannonhalma ist derzeit in Ungarn der einzige Ort, an dem die mit Glas verbundenen Kunstgattungen einen ständigen Ausstellungsraum haben. Schon in seiner Jugend hat sich der Meister dem Glas verpflichtet.

Von: Szandra Bárdos, László Szögi, Róbert Násztor

Stand: 07.01.2018 | Archiv

Glaskunst | Bild: BR

"Nach der Matura, als ich mich für eine Berufsrichtung entscheiden musste, passierte diese glückliche Fügung, dass ich in den Sommerferien, wo wir ja immer arbeiteten, in einer Glasfabrik landete. Ich blieb dort schließlich als Lehrling hängen und mit dieser abgeschlossenen Berufsausbildung kam ich dann als Glasbearbeiter an die Universität für angewandte Kunst und schloss dort mit dem Diplom als Glaskünstler ab."

László Hefter, Glaskünstler und Restaurator, Ferenczy-Preisträger

László Hefter

Um das Glasfenster geht es auch in seiner Diplomarbeit, in der er schreibt: "Das Glasfenster lässt den Weg in die Welt des Geistes ahnen und führt einen hin zur Meditation."

Ein besonderer Reiz sind für ihn die Farben- und Lichteffekte, wie sie in ihren Gegensätzen aufeinander wirken, aus Form und Ebene heraustreten und den Raum erfüllen.

"Diese Kunstrichtung ist eng mit der Architektur verbunden, wir haben ja die Aufgabe, die Stimmung, die Atmosphäre eines Innenraums zu beeinflussen und damit Emotionen auszulösen. Früher war das am ehesten an sakrale Bauten geknüpft; heute finden wir das Glasfenster schon an vielen anderen Gebäuden."

László Hefter

László Hefter entwarf schon Glasfenster für öffentliche Bauwerke, aber auch für Privathäuser. Jahrelang arbeitete er zusammen mit seinem Sohn an den Glasfenstern des Doms in Szeged. Mehrere hundert Quadratmeter wurden von ihnen mit unendlicher Sorgfalt, aber vor allem mit Ehrfurcht vor der Arbeit der Vorfahren verwandelt.

"Man muss auf jeden Aspekt, auf jedes kleine Detail achten, wie die alten Meister gearbeitet haben könnten. Wir müssen den Materialien nachgehen, die sie verwendet haben und mit ihnen experimentieren. Gleichzeitig müssen wir uns aber auch darauf konzentrieren, zu vermitteln, dass es sich jetzt bereits um eine Restaurierung handelt."

László Hefter

Brúnó Hefter

Seit Jahren arbeiten der Künstler und sein Sohn, der gelernte Volkswirt Brúnó Hefter, zusammen. Auch der Junior hat den Beruf des Glasbearbeiters erlernt:

Brúnó Hefter, Geschäftsführer der Hefter Glasgalerie und Studio GmbH: "Es sind Aufträge gekommen, bei denen auch ich mitreden konnte, wo ich mich einbringen konnte; das hat mir sehr viel bedeutet. Unsere gemeinsamen Arbeiten sind diese beiden Raumplastiken: die eine ist im Zentralfriedhof in Győr, sie heißt 'Das Tor'; die andere ist hier auf dem Hauptplatz in Pannonhalma und trägt den Titel 'Pannonische Geschichten'."


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