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TV Ungarn Die Nacht der Chöre in Budapest

Von Jahr zu Jahr zieht die "Nacht der Chöre" immer mehr Menschen in Budapest an: dieses Mal sangen Chöre unverstärkt an neun Plätzen der Stadt.

Von: Mónika Kiss

Stand: 02.07.2017 | Archiv

Chorsänger auf der Straße | Bild: BR

Árpád Tóth

Schon am späten Nachmittag erklangen die ersten Akkorde, und bis in die Nacht hinein bewiesen 700 Sängerinnen und Sänger: Im Chor zu singen ist cool!

"Wir arbeiten ohne Verstärker und ohne Instrumente. Die menschliche Stimme ganz allein vermag es, für Festivalstimmung zu sorgen."

Árpád Tóth, künstlerischer Leiter, Csíkszerda-Chor

Die Mitwirkenden repräsentierten verschiedene Kunstgattungen und gleichsam alle Altersgruppen. Der Kinderchor Csík – auf Deutsch: Streifen – sang natürlich im gestreiften Auftritts-Outfit.

Mit dabei war auch ein Kinderchor, dessen Mitglieder Volksmusiker sind. Sie ersetzten Musikinstrumente durch ihre Stimmen.

"Es ist aufregend, weil es keine gewohnte schulische Situation ist, sondern die Kinder können hinaus, können andere Chöre hören und musikalische Erfahrungen machen, die etwas ganz Besonderes sind."

Éva Gózon, Volksmusiklehrerin, Hubay Jenő Musikschule

Nur für die Nacht der Chöre öffnet sich für das Publikum der Künstlerclub Fészek, auf Deutsch: Nest, und es erklingen Lieder, so leicht wie eine Feder.

Neun Schauplätze erwarten an diesem Abend die Zuschauer. Manchmal reicht es schon, einfach unter einem Fenster stehen zu bleiben.

"Die Nacht der Chöre wird immer positiver angenommen. Im ersten Jahr haben wir mit Müh und Not hier im Palais-Viertel Schauplätze gefunden, wo wir singen durften. Und jetzt meldet man sich schon bei uns! Ganz großartig ist ein Mehrparteienhaus, in dem sich die Bewohner freuen, dass wir bis 23 Uhr singen. Sie sorgen für Sitzplätze und empfangen uns immer ganz besonders herzlich."

Árpád Tóth, künstlerischer Leiter, Csíkszerda Chor

"Wir haben diesen Ort gewählt, weil es hier viele Touristen und viele junge Menschen gibt. Wir wollen, dass auch Menschen, die von sich aus nie in ein Chorkonzert gehen würden, sehen, wieviel Freude in der Sache steckt, und wie selbstverständlich es ist, zu singen."

Ida Nagy, Organisatorin

Ida Nagy

Ohne die Arbeit der Freiwilligen des Csíkszerda-Chores wäre die Nacht der Chöre nie Wirklichkeit geworden.

"Csíkszerda ist mehr als nur ein Chor. Das sagen alle. Das ist eine kleine Gemeinschaft, in der unglaublich viel Kraft und Energie stecken. Viele Menschen opfern hier ihre Freizeit nicht nur, damit sie selber sondern auch die Menschen um sie herum glücklich sind. Und mit dieser Einstellung haben wir dieses Festival auf die Beine gestellt."

Árpád Tóth, künstlerischer Leiter, Csíkszerda Chor

Im Innenhof des Museums machte es sich das Publikum schon auf dem Boden bequem, bis es schließlich selber in die Lieder einstimmte.


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