BR Fernsehen - Alpen-Donau-Adria


1

TV-Slowenien Eine Rose für den Nationaldichter

Eine dunkelrosa gefärbte Knospe, die sich zu einer blassrosa Blüte öffnet – das ist die Prešeren-Rose, die nach dem größten slowenischen Dichter France Prešeren benannt wurde.

Von: Alenka Bevčič

Stand: 26.07.2015 | Archiv

Die Prešeren-Rose | Bild: BR

Matjaž Kmecl

Der Hobbyzüchter Matjaž Kmecl hat sich drei Jahrzehnte lang darum bemüht, verschiedene Rosen zu kreuzen und eine vollkommene Blume zu schaffen.

Die Prešeren-Rose ist ein Teehybride oder eine Edelrose und die erste slowenische Rose, die 2008 bei der American Rose Society registriert wurde, was bedeutet, dass keine andere Rose auf der Welt diesen Namen tragen darf.

"Ursprünglich wollte ich die Prešeren-Rose im Jahr 2000 zum 200. Geburtstag des Dichters auf den Markt bringen. Aber die Dinge dauerten zu lange und verzögerten sich."

Dr. Matjaž Kmecl

3000 Kreuzungen waren notwendig, damit zwei Rosen entstanden: zunächst die Prešeren-Rose, etwas später die Trubar-Rose, die nach dem Reformator des 16. Jahrhunderts Primož Trubar benannt wurde. Die beiden Rosen ähneln einander und können von Nicht-Fachleuten kaum unterschieden werden. Die Trubar-Rose ist etwas gelber als die Prešeren-Rose.

"Sie heißt deshalb Prešeren-Rose, weil ich ein Literaturhistoriker bin und Prešeren sehr schätze. Die Trubar-Rose wurde nach dem großen Slowenen benannt, der unser Bewusstsein als Kultur- und Nationsgemeinschaft geformt hat. Das sind zwei wesentliche Männer unserer Kulturgeschichte."

Dr. Matjaž Kmecl

Beide Rosen können im Rosarium des Tivoliparks in Ljubljana und im Arboretum in Volčji Potok bewundert werden.

Weltweit gibt es 40.000 Rosensorten. Schon in der Antike hat man das Züchten und Kreuzen von Rosensorten beherrscht und erfolgreich durchgeführt. Man schätzte den Duft der Rose und ihre heilenden Eigenschaften.

Ihre jetzige Gestalt erhielt die Königin der Blumen in der Mitte des 19. Jahrhunderts, als Rosen ein beliebter und verbreiteter Gartenschmuck wurden. Damals wurden sie auch von den Slowenen entdeckt. Schon in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts entstand der Brauch, dass mit den slowenischen Mädchen, wenn sie heirateten, auch eine Rose aus dem Heimathaus zum Haus des Ehemanns übersiedelte.


1