TV Slowenien Das wiedereröffnete Skigebiet im Kaningebirge
Der Kanin bei Bovec ist das einzige Schigebiet im Hochgebirge in Slowenien. Nun ist es schon die zweite Saison in Verbindung mit dem Schigebiet Neveasattel auf der italienischen Seite erfolgreich in Betrieb.
Auf dem Kanin dauert der Winter bis in die ersten Frühlingsmonate. Nebel und Wind wechseln einander mit Sonnenschein ab, und die Wetterkapriolen in den Bergen um Bovec machen den Pistenarbeitern das Leben unterhalb des beinahe 2600 Meter hohen Kanin schwer. Es ist das am höchsten gelegene slowenische Schigebiet an der Grenze zu Italien.
Jernej Kravanja
Nach dem Unglück mit der Seilbahn hat die Gemeinde Bovec das Schigebiet Kanin vor Jahren erworben, um wieder Wintertouristen in den Ort zu bringen:
"Wir sind wirklich verliebt in den Kanin und würden alles für die Erhaltung des Schigebiets tun. Zu Beginn haben wir alles selbst hinaufgetragen, später wurde eine Instandhaltungsstraße gebaut. Wir waren eineinhalb Jahre ständig in großer Höhe unterwegs und haben unter schwierigen Wetterbedingungen gearbeitet."
Jernej Kravanja, Leiter des Schigebiets Kanin
Die längste Seilbahn Sloweniens bringt die Schifahrer in eine Höhe von 2200 Metern. Die Pisten liegen zwischen 1600 und 2300 Metern. Unter dem Pass verläuft das Schigebiet bis zum Neveasattel auf der italienischen Seite.
Luca Martina
Die beiden Regionen waren in der Vergangenheit schon einmal vereint. In diesem Winter wurden sie wieder miteinander verbunden, so dass die Schifahrer mit einer Schikarte in zwei Staaten fahren können. Beide Schigebiete bieten insgesamt 30 Kilometer Schipisten und 12 Liftanlagen.
"Die Schischule auf dem Neveasattel kooperiert mit den Schischulen in Slowenien. Das ist für die Bewerbung des italienischen und des slowenischen Teils wichtig. Jetzt verfügen wir sogar über ein eigenes Gebiet zum Tourenschifahren, was zahlreiche Sportler aus ganz Europa anzieht."
Luca Martina, Leiter der Schischule Neveasattel
Sowohl auf italienischer wie auf slowenischer Seite ist man mit der Saison zufrieden. In den nächsten Jahren plant man aber zahlreiche Verbesserungen. Die Sanierung aller Anlagen und die Eröffnung neuer Pisten sollen noch mehr Schifahrer auf die steilen Hänge der Julischen Alpen locken. Die Eröffnung des Kanin hat dem ganzen Tal neue touristische Impulse in den Wintermonaten gebracht:
"Im Winter gab es praktisch keine Besucherfrequenz und wir hatten sehr viele freie Kapazitäten, so dass die Tourismusbetriebe große Probleme hatten, die Saison zu überbrücken. Da jetzt das Schigebiet wieder aktiv ist, kommen die Leute zurück und auch nach Bovec ist das Leben im Winter zurückgekehrt."
Ana Šraj, Marketingleitung, Öffentliche Agentur Sončni Kanin
Wenn sich der Nebel auflöst, reicht der Blick von der Piste auf dem Kanin bis zum Meer. Für gewöhnlich gibt es so viel Naturschnee, dass das einzige Hochgebirgsschigebiet Sloweniens auch in den ersten Maiwochen noch in Betrieb ist.