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TV Slowenien Öko-Bergtourismus in Jezersko

Jezersko hat sich den Gemeinden in Mitteleuropa angeschlossen, die die Tradition des Bergsteigertourismus mit dem Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit, Kultur und Originalität pflegen und der Erhaltung des Naturerbes verpflichtet sind.

Von: Alenka Bevčič

Stand: 18.11.2018 | Archiv

Das Dorf im Tal | Bild: BR

Die Gemeinde Jezersko mit ihren 600 Einwohnern ist wegen ihrer Lage zwischen den mächtigen Wänden der Kamniker Alpen von den anderen Orten Sloweniens isoliert. Sie pflegt den Alpintourismus in den letzten Jahren in verstärktem Ausmaß.

Jurij Rebolj

Jetzt hat sich die Gemeinde dem Projekt "Bergsteigerdörfer“ angeschlossen, das unter der Leitung des österreichischen Alpenvereins seit dem Jahr 2008 beinahe 30 alpine Gemeinden in Österreich, Deutschland, Italien und Slowenien umfasst. In Slowenien wird das Projekt vom Alpenverein Slowenien betreut.

"Bergsteigerdörfer sind wichtig, weil sie Besucher ansprechen, denen die unberührte Natur viel bedeutet und die auch eine entsprechende Beziehung dazu haben. Unsere Verpflichtung für eine nachhaltige Entwicklung bedeutet, keine große touristische Infrastruktur zu entwickeln, sondern nach dem Motto 'Weniger ist mehr' zu verfahren."

Jurij Rebolj, Bürgermeister der Gemeinde Jezersko

Die ersten Aufzeichnungen über Jezersko, dem früheren Seetal, zeugen davon, dass sich einzelne Bauern schon vor mehr als 1000 Jahren hier niedergelassen haben. Davon zeugt auch die Kirche St. Oswald aus dem Jahr 811, die im 14. und 18. Jahrhundert umgebaut wurde. In ihr sind Fresken erhalten geblieben, die zu den ältesten in Slowenien gehören.

Der Ort entstand im Tal zwischen den Bergen, nachdem im 14. Jahrhundert ein Erdbeben die natürliche Grenze zerstört hatte und der See ausgetrocknet war, der bis dahin das Tal bedeckt hatte. Heute erinnert noch der künstliche Stausee an die Vergangenheit.

Drejc Karničar

Von Jezersko kann man die mehr als 2000 Meter hohen Berge überblicken und die Reste des Gletschers unterhalb der Skuta sehen, der wegen seiner südöstlichen Lage zu den niedrig gelegensten Gletschern der Alpen zählt. Rund um die Rückstände des ehemaligen Sees entstanden im 16. Jahrhundert Bauernhöfe, die es heute noch gibt. Einer davon ist der Hof Šenkova domačija.

"Der Hof ist 500 Jahre alt. Er ist vor allem wegen seiner Architektur eine Besonderheit und steht unter Denkmalschutz. Wir tun auch alles dafür, um diese architektonische Perle und und das Kulturerbe auf dem Hof zu erhalten."

Drejc Karničar, Šenkova domačija

Marko Meško

In Seetal waren die Land- und Forstwirtschaft lange Jahrhunderte die einzige Einnahmequelle zum Überleben. Es hat sich auch eine autochthone Schafrasse entwickelt, das Seetaler Schaf, das noch heute gezüchtet wird. Oberhalb des Hofes Ankova domačija entspringt eine Heilwasserquelle mit Seetaler Mineralwasser. Dieses Wasser wurde zu Beginn der touristischen Entwicklung im beginnenden 20. Jahrhundert in allen Hotels und Gasthöfen serviert.

"Dieses Wasser ist reich an Ammonium und Magnesium, was für Herz und Gefäße sehr gut ist. Es regt auch die Verdauung an. Es wird von Einheimischen und Touristen gerne getrunken."

Marko Meško, Gemeinde Jezersko

Touristen und Wanderer, die die unberührte Natur respektieren, sind in Jezersko willkommen. Die Umgebung bietet neben Spazierwegen auch anspruchsvolle Bergtouren und alpinistische Herausforderungen. Mit dem Projekt des Bergsteigerdorfes hat sich der Ort zum Qualitätstourismus bekannt.


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