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Rai-Triest Vom Meer auf den Teller

Chioggia ist eines der wichtigsten Fischereizentren Italiens. Und es ist auch für seine zwei Fischmärkte berühmt: der Einzelhandelsmarkt im Herzen der Stadt, entlang des Kanals, und der Großmarkt nicht weit entfernt davon dort, wo die Fischkutter anlegen.

Von: Luigi Zannini

Stand: 08.05.2016 | Archiv

Ein Kanal | Bild: BR

In einer großen Halle ist ein gemischter Markt. Dort sind zwei Drittel der Fische aus der Region und das dritte Drittel kommt aus anderen Regionen Italiens und aus dem Ausland. Verkauft wird in zwei Schichten, die eine am Morgen ab vier Uhr, die andere am Nachmittag ab 15 Uhr.

Die Organisation des großen Marktes ist 14 Kommissionären anvertraut. Sie vermitteln die Zuweisung der Produkte, die von den Fischern angeliefert wurden. Es ist interessant, wie der Verkauf vor sich geht. Jeder Käufer flüstert dem Kommissionär sein geheimes Angebot ins Ohr. So heißt der Vorgang also: all‘orecchio.

"Die Bedeutung des Fischmarkts von Chioggia zeigt sich an der Menge der Geschäfte, an der Anzahl der Fische, die täglich angeliefert werden. Die Umsätze auf dem Markt betrugen im vergangenen Jahr über 40 Millionen Euro. Die Tendenz ist deutlich positiv; in den letzten drei Jahren ist der Umsatz ständig langsam gestiegen, 2015 wurden 15.000 Tonnen angeliefert."

Andrea Venerucci, Marktdirektor

Überaus bunt zeigt sich der wichtigste Kanal der Stadt, der Kanal Vena, an dem vor sehr langer Zeit der Einzelhandelsmarkt entstand.

"Der Fischmarkt für den Einzelhandel war der erste und früher auch der einzige Fischmarkt, auf den die Fischer ihre Ware brachten und auch direkt an die Konsumenten verkauften. Käufer aus den umliegenden Gemeinden kamen mit Pferden oder Fahrrädern zum Markt."

Paola Camuffo, Präsidentin der Marktvereinigung

Dieser Markt behielt bis heute die alte Faszination des Verkaufens und Verhandelns zwischen Verkäufer und Kunden. Und neben den Einheimischen kommen auch viele von außerhalb der Stadt. Und die Touristen dürfen nicht versäumen, den Markt zu besuchen, und natürlich kommen die Gastwirte hierher. Es ist noch eine bunte und laute Welt, in der die Fische unbestritten die Herrscher sind: Sardinen, Sardellen, Schollen, Tintenfische, Krustentiere und unzählige andere Sorten.

Alles ist eingehüllt in das warme Rot der Markisen, das nicht nur erkennen lässt, wie frisch die Fische sind, sondern dem ganzen Ort auch eine folkloristische Note gibt.

Chioggia mit seinen beiden Fischmärkten mit lokalen, nationalen und ausländischen Produkten wird zusammen mit seinen Fischern noch lange eines der Zentren der Fischerei in der Adria bleiben.


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