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TV Kroatien Eine Stadt als Mitmach-Museum

Die Stadt Trogir wurde 1997 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Der Schatz der auf einer kleinen Insel erbauten Stadt sind ihre mittelalterlichen Paläste.

Von: Zrinka Krešo

Stand: 19.11.2017 | Archiv

Marjeta Šijan mit selbstgemalten Bild | Bild: BR

Ivo Babić

Der Kunsthistoriker, Professor Ivo Babić, liebt es, in Gesellschaft durch die Stadt Trogir zu spazieren. Aber auch schöne Ansichten auf alten Fotos aus seiner umfangreichen Privatsammlung bewundert er gerne. Seine Geburtsstadt ist für ihn ein sich immer veränderndes Lebewesen:

"Städte müssen sich verändern. Eine Stadt ist wie ein Korallenatoll. Wichtig ist, immer eine Balance zwischen Alt und Neu zu finden."

Prof. Dr. Ivo Babić, Archäologe und Kunsthistoriker

Maja Maljković

Maja Maljković sucht diese Balance. Sie liebt Fotos, auf denen Trogir ganz anders aussieht. Sie stellt die Fotos auf die Homepage des Stadtmuseums, in dem sie für Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Die Stadtbevölkerung nimmt mit Kommentaren und Ideen gerne daran teil.

"Auf den Fotos suchen wir nach alten Geschichten, von denen es hier viele zu entdecken gibt. Jedes Foto erzählt nicht nur in tausend Wörtern, sondern auch in tausend Geschichten."

Maja Maljković Zelalija, Öffentlichkeitsarbeit, Stadtmuseum Trogir

Die Straßen sind sehr belebt. Aber in den dalmatinischen Palästen herrscht hinter den Fassaden Ruhe. So ist es auch im Stadtmuseum Trogir: Der Kinderworkshop zum Thema Stadt und Meer "Lito na tiramolu", Sommer an der Wäscheleine, wurde gerade beendet. Neben den Sommerbildern hängen an der Wäscheleine auch entsprechende Kleidungsstücke.

"Wir haben diese Veranstaltung organisiert, damit wir auch Kindern interessante Aktivitäten anbieten können. Sie genießen es und es ist eine willkommene Abwechslung zu Baden und Meer."

Goranka Tomaš, Museumspädagogin

Bilder von Cata Dujšin Ribar, einer der bekanntesten Einwohnerinnen Trogirs, bewahren die alte mediterrane Seele.

Der Museumspalast ist Zeuge des städtischen Lebens seit der Antike. Neben den elf Sammlungen bietet er eine reich bestückte Bibliothek und das glanzvolle Zimmer der Adelsfamilie Garagnin aus dem 18. Jahrhundert.

"Im Museum befassen wir uns mit der Stadtgeschichte von den Anfängen in der Urgeschichte bis zur heutigen Zeit. Aber unsere Arbeit ist nicht nur auf den Bereich innerhalb der Museumsmauern beschränkt. Es stimmt, dass wir hier arbeiten. Wir kümmern uns um die Museumssammlungen. Aber wir sind auch immer in Kontakt mit den Menschen und versuchen, von ihnen verschiedenste Daten zu bekommen."

Dr. Fani Celio Cega, Direktorin des Stadtmuseums Trogir

Marijeta Šijan lebt im Herzen der Stadt. Das Museum liegt in ihrer Nachbarschaft und sie erlebt es als einen Ort, in dem sie spielen kann. Natürlich hängt an der Wäscheleine unter den zwanzig Kinderkreationen auch ihre kunstvolle Schöpfung:

"Als ich klein war, habe ich das gezeichnet. Auch Mädchen und Fantasiegeschöpfe habe ich damals gerne gezeichnet."

Marjeta Šijan

Trogir

Das Mädchen, das sie sieht, ist vielleicht irgendwann in der Realität an ihr vorbeigegangen. Menschliche Gestalten prägen sich ein. So ist es auch mit Details der Stadt. Urlauber fotografieren gerne die Architektur berühmter Gebäude. Einheimische leben damit. Das ist die Grundlage für die Museumsveranstaltung "Trogir im Fokus". Dieser Wettbewerb ist immer auch eine Quelle neuer Ansichten bereits bekannter Objekte. Die diesjährige Fotogeschichte erzählt über die St. Laurentius-Kathedrale aus dem 13. Jahrhundert.

"Egal ob man als professioneller Fotograf oder Amateur mit dem Kameraobjektiv den steinernen Glockenturm heranzieht, man wird überwältigt von der kunstvollen Verzierung. Von kleinsten Steinköpfen bis zu richtig großen Köpfen, die auf allen vier Seiten des Glockenturmes zu finden sind."

Dominik Petar Čavka

Die ausgewählten Arbeiten werden in einer weiteren Ausstellung gezeigt. Das Stadtmuseum Trogir rastet nie, daher ist schwer festzustellen, wie weit sich das Museum über die alten Palastmauern hinaus bereits auf der kleinen Insel ausgedehnt hat, sehr wahrscheinlich über die ganze Stadt.


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DrVet52, Sonntag, 19.November 2017, 17:21 Uhr

1. Musik zur Sendung

Ziemlich schade ist, dass die wunderbare Untermalung des Beitrags mit dieser sehr passenden Gitarrenmusik nicht erwähnt wird. Bitte lassen Sie diese Information nicht unter den Tisch fallen! Worum handelt es sich?

  • Antwort von Redaktion Alpen-Donau-Adria, Sonntag, 19.November, 17:25 Uhr

    Und hier kommt schon die Musikangabe aus dem Skript unserer kroatischen Kollegen: Damir Halili? Hal, CD Mare Nostrum, Lied Dalmatino