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TV Kroatien Dubrovnik im Winter

Im Sommer kommen die Gäste wegen der zahlreichen Strände und wegen der mittelalterlichen Altstadt nach Dubrovnik. In den ruhigen Monaten können in den romantischen Gässchen, den geheimen Durchgängen der Stadt und auf der Flaniermeile Stradun auch die Einheimischen ihre Stadt genießen.

Von: Zrinka Krešo

Stand: 03.12.2017 | Archiv

Dubrovniker süße Verführungen | Bild: BR

Es entsteht der Eindruck, dass sie sich im Winter Wettkämpfe auf kulinarischem Gebiet liefern. Einer der wichtigsten Vereine für die Bewahrung alter Familienrezepte ist der Verein "Deša". Heute werden Workshops für fruchtige Köstlichkeiten angeboten, an denen jeder teilnehmen kann. Quitten, Orangen und Johannisbrot wachsen in den städtischen Gärten und daraus entstehen die typischen Dubrovniker süßen Verführungen wie Aranzini und "Kontonjate" oder die "Mantala" aus abgekochtem Sturm.

"Wir versuchen einen Teil der Tradition wieder zu beleben. Mit unserer Arbeit im Verein Deša wollen wir unseren Leuten, unseren Frauen ihre Würde und ihre Identität zurückgeben."

Jenny Hensel, Präsidentin des Vereines Deša

Romana Vlašić

Die Bewohner brüsten sich damit, dass es in Dubrovnik im Winter in der Stadt wärmer sei als in so manchem Zimmer. Deswegen gibt es auch zahlreiche Veranstaltungen im Freien: die Weihnachtsfeierlichkeiten im Dezember, das Fest für den Hl. Blasius (Sv. Vlaha), den Schutzpatron der Stadt, und den Fasching.

"Dubrovnik ist ein typisches Sonnenreiseziel an der Adria. Es ist uns aber gelungen die Sommer- und die Wintersaison zu verknüpfen und so auch die auf den ersten Blick ruhige Zeit in Dubrovnik zu beleben. Die Menschen sind in die Stadt zurückgekehrt und flanieren auf dem Stradun. Wir machen das in erster Linie für unsere Seele."

Romana Vlašić, Direktorin des Fremdenverkehrsamtes Dubrovnik

Ana Rešetar

Aus Lust und Laune versammelte sich an einer Ecke der Stadt Dubrovnik eine Gruppe junger Leute und nannte sich "Ludo more" (verrücktes Meer). Ihre neue Philosophie führt zuerst durch den Magen, wobei das wiederum davon abhängt, wie großzügig das Meer an diesem Tag zu den Fischern, und die Erde zu den Bauern war.

"Wir wollten die Speisen so präsentieren, wie wir sie gerne irgendwo verkosten würden. Deswegen verabredeten wir uns mit unseren Fischerfreunden, unseren Freunden aus bäuerlichen Familienbetrieben in Konavle und mit Frauen aus den Bergen, die uns verschiedene Käsesorten mitbringen, die wir in unseren Speisen verarbeiten. Brot backen wir selber. Das bedeutet, dass jede Speise zu 99 Prozent bodenständig und ganz und gar hausgemacht ist. Wir servieren und präsentieren die Lebensmittel eben auf eine etwas andere Art und Weise."

Ana Rešetar, Ludo more

"Ludo more" ist auch eine Internet-Gemeinschaft, die Freunde der Adria vom Norden bis zum Süden vereint. Ante Rešetar, der Hauptverantwortliche für die Seite, veröffentlicht dort regelmäßig seine filmischen Fischerei-Kurzgeschichten.

Dubrovnik

Die Geschwister Rešetar sind wahre Nachkommen der weisen Bürger der Republik Ragusa. Während sie Jahrhunderte lang die gefährlichen Meere auf dem gesamten Globus befuhren, befolgten sie immer den alten Spruch: "Fahre überall hin, aber komm auch wieder nachhause."


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