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BR Wintercanyoning im Kaisergebirge

Sich von Abhängen abseilen, Drahtseile hinunterrutschen und auf wackeligen Brücken über reißende Gebirgsbäche balancieren? Wintercanyoning kann man in einem engen Tal in der Nähe von Kiefersfelden machen: nichts für schwache Nerven, aber eine Mordsgaudi!

Von: Markus Kampp

Stand: 10.02.2019 | Archiv

Im Seil | Bild: BR

Winterzauber am Fuße des Kaisergebirges: In der Nähe von Kiefersfelden beim Thiersee hat sich die weiße Pracht über die Landschaft gelegt. Der Skiführer, Canyoning-Guide und Lama-Trekking-Führer Robert Popp hat sich hier ein so genanntes Outdoor-Paradies geschaffen, in dem er all denen etwas bietet, die mal nicht Skifahren oder Langlaufen wollen. Heute auf dem Programm: Wintercanyoning

Los geht es hinein in den Wald. Wintercanyoning besteht im Wesentlichen aus Wandern, Abseilen in Steilhängen, Flying Fox und Flussüberquerungen über die Burmabrücke, aber das ist nicht alles:

"Blödsinn ist auf jeden Fall schon der Schwerpunkt. Jeder muss soweit sein: ‚Okay, so was mache ich, bin gerne in der Natur; das Ganze dann im Winter in der Klamm drin. Teilnehmer sind ab 12 Jahre und dann nach oben gibt‘s keine Limits. Bisschen trittsicher, ein bisschen Spaß und dann geht es schon los."

Robert Popp, Wildwasserschule Inntal, Kiefersfelden

Die Überquerung der kleinen Klamm ist ein netter Einstieg für das, was folgen wird. Durch romantische Winterlandschaft geht es stetig bergauf. Die Klamm hört man jetzt nur mehr als leises Rauschen. Den letzten kleinen Anstieg wieder hinunter, dann wartet die erste wirkliche Herausforderung auf die Gruppe:

"Jetzt sind wir am Einstieg. Wie schaut es aus? Schon mal runtergeschaut? Wichtig ist einfach, dass ihr konzentriert, breitbeinig da runter geht. Schaut her: Hüfthöhe, ablaufendes Seil am Körper. Da ist die Position, die ich jetzt habe, ist Stopp. Wenn ich dann Action haben will, wenn ich runter will, dann gehe ich mit dem Seil leicht nach oben und schon geht’s los!"

Robert Popp

Knapp 30 Meter geht es fast senkrecht hinunter und das sieht wesentlich aufregender aus, als es ist. Man sitzt richtig im Seil, gehalten von einem zweiten und Robert Popp. Alle Beteiligten machen das freiwillig und Jörg aus Rott am Inn freut sich sogar darüber:

"Das hat mir meine Frau zum Geburtstag geschenkt, weil sie weiß, dass ich sowas gerne mache. Ein bisschen Adrenalin-Kick, das macht einfach Spaß, das braucht man ab und zu in meinem Alter."

Jörg

Doch das war erst der Anfang. Der Flying Fox steht jetzt auf dem Programm. Warum der so heißt, weiß hier keiner, macht aber großen Spaß und eingehängt am Drahtseil kann man auch ein wenig Gas geben…

Robert Popp

So, jetzt hat die Gruppe Abseilen und Flying Fox hinter sich gebracht. Fehlen noch ein kleiner Klettersteig und die so genannte Burmabrücke. Auch beim Klettern sind die Herren der Schöpfung vorne weg und die Damen hinterher, aber dieser Eindruck täuscht.

"Die tougheren sind die Mädels."

Robert Popp

Die letzte Herausforderung steht an: die Burmabrücke. Die heißt so, weil sie in Burma üblicherweise als Flussüberquerung in besonders unwirtlichen Gegenden eingesetzt wird und auch um Baumaterial zu sparen. Hier soll sie in erster Linie Spaß machen, wie die gesamte Tour durch die winterliche Klamm bei Kiefersfelden.

"Mir macht es nach wie vor immer noch Spaß: jede Gruppe ist anders, und so ist das für uns immer wieder eine Herausforderung, wenn ich die Gruppe von A nach B immer ganz rausbringe. Und jeder hat am Schluss einen Smile und jeder ist glücklich und sagt: 'Geil, das war jetzt eine tolle Tour!'"

Robert Popp

Beim Schlussfoto hat es dann jeder im Gesicht, das Lächeln. Jörg, Philip, Alex und Sylvia sind glücklich und waren sicherlich nicht zum letzten Mal mit Robert Popp in den verschneiten Bergen unterwegs.


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