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BR Frühlingsgefühle mit Oldtimer

Manfred Zitzelsberger aus Dingolfing hat eine Leidenschaft: Goggomobil-Oldtimer aus den 50er Jahren; damals als Coupé oder auch als Limousine angepriesen: Vier Sitze, 18,5 PS. Fünf solcher Fahrzeuge besitzt Zitzelsberger und pflegt sie als KFZ-Mechaniker in seiner Freizeit immer wieder gerne.

Von: Kerstin Nagel

Stand: 08.04.2018 | Archiv

Goggomobil-Schriftzug | Bild: BR

Manfred Zitzelsberger

Fieberhaft schraubt, schmiert und poliert Manfred Zitzelsberger seit Wochen hinter verschlossenen Türen, wartet wie jedes Jahr ungeduldig auf den Frühling. Endlich wieder raus auf die Straße – mit einem seiner heißgeliebten Goggos...

"Bei mir ist das so: ich fahre auch gerne mal damit zur Arbeit oder so was und sobald es schönes Wetter ist, Sonne rausblitzt, das Salz von der Straße weg ist, da will man wieder raus und schauen, ob er noch lebt."

Manfred Zitzelsberger

Sein Goggomobil Coupé allerdings muss sich noch ein wenig gedulden – irgendwo verliert es Öl, hat noch ein paar kleinere Macken und einen neuen Tank braucht es auch. In einem erbärmlichen Zustand war er, als sich der gelernte Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker aus Dingolfing seiner annahm:

"Hab ich eigenhändig gerettet! Ja, der hat ein bisschen anders ausgeschaut als er jetzt ausschaut. Man könnte sagen: ungefähr bis zu dieser Höhe, von unten her ist er komplett neu gemacht worden."

Manfred Zitzelsberger

Und das vor mittlerweile 25 Jahren.

"So haben wir ihn abgeholt, ja, ohne Rückleuchten, schon ein bisschen ausgeschlachtet."

Manfred Zitzelsberger

In mehr als 2000 Stunden Arbeit hat er ihn von der Pieke auf restauriert und neu aufgebaut:

"So ist er geholt worden, und so ist er jetzt, so wie er heute noch dasteht."

Manfred Zitzelsberger

Sein Vater hat bei Glas als Karosseriebauer gearbeitet und konnte auch zu Hause das Goggo-Schrauben nicht lassen:

"Da hat es auch schon eine Garage gegeben und da war eine kleine Grube eingebaut und da waren die beschädigten und zusammengerosteten Autos darauf. Und er hat das zu Hause wieder gerichtet. Da ist man als kleiner Bub auch immer schon mit dabei gewesen."

Manfred Zitzelsberger

Mit seinem ersten eigenen Wagen ist dann bei Mane das Goggo-Fieber endgültig wieder ausgebrochen und die Sammelleidenschaft:

"Man bekommt direkt einen Virus, einen kleinen Spinner, irgendwie spinnen ja Oldtimer-Fahrer doch ein bisschen."

Manfred Zitzelsberger

Auch seine Familie hat er infiziert. Sogar in den Urlaub ging es mit dem Goggo:

"Stammtischfreunde waren dabei: wir sind an den Gardasee gefahren 2003. Hat es ganz verrückte Geschichten gegeben: da laufen wilde Tiere zwischen den Goggos durch. Da waren wir unterwegs in einem Safari-Park und wir waren auch im Löwen-Gehege: ein Goggo wird von einem Löwen nicht unbedingt als Auto erkannt, und das ist dann sogar so gewesen, dass eines unserer Goggos dementsprechend auch richtige Kratzer bekommen hat, weil der Löwe hinten draufgesprungen ist."

Manfred Zitzelsberger

Heute darf es erstmals wieder raus in den Frühling, das große Goggomobil: Batterie geladen, Bremsflüssigkeit überprüft – jetzt kommt noch das Winterlätzchen ab. Und dann der spannende Moment:

"Jetzt schauen wir mal, ob er noch lebt ….Super, Toll, das ist ein Sound."

Manfred Zitzelsberger

Heute aber ist das Goggomobil voll getankt und top in Schuss. Das war’s. Kein Mucks mehr.

"Das Kupplungsseil ist ok, aber ich glaube, das wird eine größere Sache. Ja jetzt brauchen wir einen Abschleppwagen oder einen Anhänger oder ein Seil."

Manfred Zitzelsberger

Für das Goggo geht’s fürs erste wieder auf die Hebebühne – aber ein bisschen Frühlingsluft durfte es schon schnuppern...


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