Das rief bei den Besatzern Zorn hervor. Es kam zu einem Kampf, der drei Tage lang dauerte. Die Partisanen zogen sich in das Innere des schwer zugänglichen Waldes zurück, den sie sehr gut kannten. Soldaten der Wehrmacht erschossen daraufhin 41 Dorfbewohner, viele andere wurden deportiert. Häuser, Wirtschaftsgebäude und sogar die Schule und die Kirche wurden niedergebrannt.

Bis heute geht man davon aus, dass die Schlacht von Dražgoše der erste ernsthafte Kampf gegen Nazi-Deutschland war und den Funken des Widerstands mitten im besetzten Europa entzündet hat.

Angesichts des mächtigen Denkmals, das man schon vom Tal aus sieht, kam vor beinahe vier Jahrzehnten einem der ältesten Dorfbewohner, der den Krieg überlebt hatte, die Idee, dass die Erinnerung an diese schreckliche Nacht wachgehalten werden sollte. So entstand die Gedächtniswanderung des Cankar-Bataillons. Sie wurde zur Tradition und wird jedes Jahr im Jänner veranstaltet.

Iris Todorovič

Jedes Jahr nehmen 400 bis 500 Menschen an der Wanderung auf den Spuren der Partisanen teil. Es kommen auch immer neue Teilnehmer dazu, aber viele machen schon seit Jahrzehnten mit. Die Wanderung dauert etwa zehn Stunden, erfahrene Führer bilden die Spitze.

Die Veranstaltung ist ein Teil des Lebens der Einheimischen: Arbeitsgruppen bereiten vor der Wanderung den Weg vor: Er wird gereinigt, zusätzliche Markierungen werden angebracht und gefährliche Abschnitte abgesichert. In der Nacht der Wandung und am nächsten Tag öffnen die Bewohner von Dražgoše ihre Türen allen Teilnehmern. Sie können sich bei ihnen aufwärmen, ausruhen und stärken.

Obwohl die Wanderer heute das gesellschaftliche Ereignis suchen und vielleicht ihre Fähigkeiten testen möchten, nimmt das Schicksal von Dražgoše während des Krieges noch immer einen wichtigen Platz im Gedächtnis der Slowenen ein.