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Gewürze der Welt Knoblauch – Knolle für die Abwehrkräfte

Nicht nur gegen Vampire soll er helfen, auch lästige Erkältungen und Parodontose soll Knoblauch vertreiben können. Selbst bei der Schweinegrippe setzten viele Asiaten auf die Heilkraft der Knolle. Die Folge: Die Preise stiegen rapide!

Stand: 16.09.2014

Alte Knolle

Die Lauchpflanze wird schon seit der Zeit der Alten Ägypter verwendet, damals noch, um Parasiten zu vertreiben, aber auch schon, um den Körper zu stärken. Durch die Römer gelangte sie dann wahrscheinlich nach Deutschland. Ursprünglich kommt Knoblauch aus den Steppengebieten Zentral- und Südasiens.

Im Mittelalter wurde Knoblauch in weiteren Bereichen medizinisch verwendet, bei Bisswunden, Haarausfall und Menstruationsstörungen. Zudem wurde er im Kampf gegen die Pest eingesetzt – erfolglos.

Krankheits-Killer

Die Zusammensetzung des Knoblauchs - Vitamin A, B und C, Kalium, Selen und sekundäre Pflanzenstoffe - wirkt, weiterverarbeitet im menschlichen Körper, anregend für die Blutzirkulation, antimikrobiell und entzündungshemmend.

So können Schnupfen und Infektionen, Mundschleimhauterkrankungen und das Entstehen von Tumorzellen gehemmt werden. Ebenso können Blutfettwerte durch Knoblauch positiv beeinflusst werden.

Doch nicht für alle Wirkungs-Annahmen gibt es schon wissenschaftliche Bestätigungen.

Damit der Knoblauch seine Heilkräfte richtig ausbreiten kann, sollten die Zehen nur kurz angeschwitzt werden und dann im Essen ziehen. Will man ihn jedoch nur für seine Gesundheit, gibt es ihn als Kapseln, Granulat und Tabletten.

Vampir-Killer

Zwar soll Knoblauch auch gegen Vampire verwendet worden sein, mit einer norwegischen Studie konnte eine etwaige Wirksamkeit jedoch nicht belegt werden: Da zu Testzwecken keine Vampire zur Verfügung standen, wurde auf Blutegel zurückgegriffen. Diese aber wurden durch Knoblauch nicht nur nicht abgeschreckt, sondern sogar eher angezogen! Dumm gelaufen! Als effektivere Alternative wurde Weihwasser vorgeschlagen. ;)

Knoblauch in der Küche

Will man die Knolle kulinarisch genießen, kann man aus verschiedenen Arten wählen: So gibt es gemeinen, gewöhnlichen, chinesischen (der optisch eher einer Zwiebel ähnelt) und Schlangenknoblauch. Dabei wird mehr als 80 Prozent des Weltkonsums in China produziert.

Während in der deutschen Sterneküche immer noch mit recht wenig Knoblauch gekocht wird, hat er in der südeuropäischen, thailändischen und indischen Küche einen festen Platz in vielen Gerichten.

Dabei sind die Formen, in denen Knoblauch verwendet werden kann, zahlreich: So kann man ihn frisch, getrocknet, eingelegt in Öl mit Chilli, Kreuzkümmel und Koriander, als Pulver, geschrotet und in Kombination mit anderen Gewürzen erstehen.

Der edelste Knoblauch kommt aus Spanien, aus Las Pedroñeras, 160 Kilometer von Madrid entfernt. In der „Welthaupstadt des Knoblauchs“ wird der violette Knoblauch „ajo morado“ angebaut. Sein starker Geruch und scharfer Geschmack bringen ihn bis ins spanische Königshaus und in den Vatikan. Obwohl Spanien einer der wichtigsten Knoblauchproduzenten ist und den, laut Experten, besten Knoblauch der Welt kultiviert, hat das Land dennoch stark mit Importen aus China zu kämpfen.

Gegenwind

Gegen den intensiven Knoblauchgeruch sollen Milch und Ingwer helfen. Doch auch nur, solange er noch nicht über die Haut austritt - ab dann sind alle Mittel wirkungslos

Über einen möglichen Rückgang des Knoblauchverzehrs braucht man sich in Spanien bestimmt keine Sorgen zu machen, dort ist er in vielen Speisen vertreten – bis hin zu Knoblauchsoße, Knoblauchsuppe und Knoblaucheis. Diese Gerichte könnten einem aus dem Spanienurlaub oder dem Tapas-Restaurant womöglich noch bekannt sein, viel ausgefallener sind dagegen chinesische Quallensalate: Diese doch recht eigenwillige Vorspeise wird mit Knoblauch angerichtet und gilt als magenfreundlich.

Das eigene Knoblauchsland

Wer seinen eigenen Knoblauch ziehen möchte, kann das im eigenen Garten, auf dem Balkon, sowie in der Wohnung. Die Pflanze wird zwischen 30 und 90 cm hoch und hat bis zu 15 mm breite grüne Blätter. Knoblauch hat weiße oder leicht rosafarbene Blüten, aus denen sich die Brutzwiebeln entwickeln. Im Garten kann Knoblauch im Februar und Mitte Oktober angepflanzt werden. Wer im Spätherbst anbaut, sollte die Pflanze mit einer Mulchschicht vor Frost schützen. Knoblauch kann auch als Schädlingsbekämpfung gegen Grauschimmel und Blattläuse eingesetzt werden.


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