BR Fernsehen - Abendschau


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Zum Jubiläum Die Abendschau feiert 65.

Die Abendschau wird 65 Jahre alt: Am 8. November 1954 ging sie zum ersten Mal auf Sendung – damals noch als "Münchner Abendschau" im Regionalprogramm der ARD. Damit war sie das erste Regionalmagazin im deutschen Fernsehen. Bis heute berichtet die Abendschau über das, was Bayern bewegt – von Politik und Gesellschaft bis Sport, Kunst und Kultur. Für die Redaktion besonders erfreulich: Auch im digitalen Zeitalter kommen die Inhalte der Abendschau gut an – nicht nur beim traditionellen Fernsehpublikum.

Von: Martin Rabus, Abendschau

Stand: 08.11.2019 | Archiv

Abendschau Logo | Bild: BR

"Herrlich missglückt"

Die Idee, ein Regionalmagazin im Fernsehen einzuführen, hatte der damalige Fernsehdirektor Clemens Münster. Den Machern schwebte seinerzeit "eine komplette Zeitung auf dem Bildschirm" vor, die ihre "bayerische Herkunft" betonen sollte. Zeit und Geld gab es wohl ausreichend, denn erst nach 53 Probesendungen ging die Abendschau am 8. November 1954 auf Sendung – live und in schwarz-weiß – für rund 1.000 Fernsehgeräte im Raum München.

"Im Freimanner Fernseh-Studio will man nun auch aktuell werden", schrieb die SZ über die Premiere, und riet, die erste Sendung zu archivieren. "Diesen Versuch müssten sich die Programmschöpfer in einem Jahr wieder ansehen, wenn sie den Dreh raus haben. Dann werden die ebenso erheitert sein wie wir, die wir das Experiment herrlich missglückt fanden." Leider gibt es die Sendung nicht im Archiv. Die Technik war noch nicht soweit, Live-Sendungen zu archivieren.

Bayern echt erlebbar machen

Auch wenn sich die Abendschau in Ihren 65 Jahren immer wieder verändert hat, der bayerische Ansatz gilt immer noch.

Emotionen hinter den Menschen und Geschichten aus Bayern, das ist die tägliche Mission der Abendschau. Moderator Roman Roell fasziniert vor allem die unglaubliche Bandbreite seiner Sendung: "Heute Tom Cruise live vom roten Teppich, morgen Howard Carpendale auf unserer Studio-Couch und am nächsten Tag an gleicher Stelle eine bisher unbekannte Frau, die Pflegekinder betreut und herzergreifende Geschichten erzählen kann. Wo hast Du das als Moderator denn sonst?"

Erfolgreich - auch in der digitalen Welt

Die Einschaltquoten der Abendschau können sich sehen lassen. Wieder haben sie im Vergleich zum Vorjahr zugelegt: In den Regionalteilen von 11,6 Prozent auf 13,9 Prozent, in der Hauptausgabe von 12,2 Prozent auf 13,4 Prozent. Aber die Abendschau kann auch im digitalen Kosmos Ausrufezeichen setzen. Ihre Beiträge sind wichtiger Content für den BR24-YouTube-Kanal und gehören zu den erfolgreichsten des Kanals.

"Abendschau-Videos erzählen, indem sie die Menschen in den Mittelpunkt stellen. Gut geplant, tief recherchiert und mit viel Gefühl erzählt, liefern sie genau das, was auf Plattformen wie Facebook und YouTube funktioniert. Oft gehen die Videos aus Bayern viral und werden millionenfach angesehen, weil die Reporterinnen und Reporter Profis darin sind und auch sichtlich Spaß daran haben, Geschichten sich entwickeln zu lassen."

Gudrun Riedl, Digitalexpertin Aktuelles und stellvertretende Redaktionsleiterin BR24

Keine andere Sendung des BR Fernsehens wird häufiger von Plattformen wie focus.de, sz.de oder web.de eingebettet. "Die Abendschau ist für unsere Partner ein beliebtes und erfolgreiches Format - vor allem wegen ihrer Originalität und Erzählweise: Abendschau-Beiträge setzen oft ein eigenes Thema, das über das tagesaktuelle Geschehen hinausgeht und dennoch den Nerv der Internet-Nutzer trifft", erklärt Joe Baer, Partner Manager Content Syndication.

"Eine gute Story ist eine gute Story"

Auf den digitalen Kanälen erreichen die Abendschau-Inhalte auch ein weitaus jüngeres Publikum als mit der Fernsehsendung. 60 Prozent der User des BR24-YouTube-Kanals sind zwischen 18 und 34 Jahre alt.

"Es freut uns natürlich, dass wir auch in der nicht-linearen Welt punkten können. Eine gute Story ist eine gute Story, und die funktioniert auch generations- und medienübergreifend. Nicht überall, nicht immer, aber hoffentlich immer öfter."

Martin Rabus, Format-Leiter der Abendschau

Zusammenarbeit mit Regional- und Fachredaktionen

Seit 25 Jahren präsentiert sich die Sendung zweigeteilt - mit einem Regionalsplitting und der gesamtbayerischen Ausgabe. Die Zusammenarbeit mit den Regionalstudios und Korrespondentinnen und Korrespondenten hat in den vergangenen Jahren die Bayernkompetenz des Magazins noch gestärkt.

"Basis des Erfolgs ist sicher unser engagiertes Kernteam in Freimann mit seiner Nase für gute und emotionale Geschichten. Aber auch Regional- und Fachredaktionen, die zahlreichen Korrespondentinnen und Korrespondenten draußen im Land und nicht zuletzt auch "Bayern aktuell" spielen für die Abendschau eine immer größere Rolle", sagt Anja Miller, Redaktionsleiterin Rundschau und Landesberichte.  


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