BR Fernsehen

Als unsere Berge Skifahren lernten Pioniere im weißen Rausch

Skikurs im Jahr 1911. Weitere Bilder finden Sie unter www.br-foto.de. | Bild: © BR/Martin Finsterlin, honorarfrei - Verwendung gemäß der AGB im engen inhaltlichen, redaktionellen Zusammenhang mit genannter BR-Sendung bei Nennung "Bild: BR/Martin Finsterlin"

Mittwoch, 11.12.2013
22:00 bis 22:45 Uhr

  • Untertitel

BR Fernsehen
2012
Folge 1

Es ist das vielleicht folgenreichste Ereignis in der Geschichte des Alpenraums - wie durch ein Wunder werden ausgerechnet die ärmsten Täler zu wahren Goldgruben, die entlegensten Dörfer zu florierenden Ferienorten. Und das alles wegen zwei schmalen Holzbrettern, die man sich an die Füße schnallt.
Am Anfang sind es die Flachländler, die das Skifahren für sich entdecken, Bildungsbürger aus der Stadt, mit genug Muße für neuartige Freizeitvergnügungen. Im Winter 1888 sorgt der Münchner Buchhändler August Finsterlin für Aufsehen. Unterhalb des Monopterostempels im Englischen Garten zieht er schwungvolle Spuren in den Schnee, auf 3,20 Meter langen Skiern, die er aus Skandinavien hat kommen lassen.
Binnen kurzer Zeit bevölkern auch die Einheimischen die Hänge. Es entstehen Skischulen, Pensionen, Skiwerkstätten, Sportgeschäfte. Der weiße Sport sorgt für wirtschaftlichen Aufschwung, insbesondere nachdem die Nationalsozialisten das Skilaufen instrumentalisieren - das Freizeitwerk "Kraft durch Freude" karrt Erholungssuchende aus dem ganzen Reichsgebiet in die Bayerischen Alpen: Orte wie Ruhpolding oder Reit im Winkl werden zu blühenden Fremdenverkehrsgemeinden, und Garmisch-Partenkirchen, auch im Zuge der Olympischen Spiele 1936, zum führenden Wintersportort Deutschlands.

Regie: Katarina Schickling
Redaktion: Astrid Harms-Limmer