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stationen.Dokumentation Im Herzen der Stadt: St. Anna in Augsburg

Die St.-Anna-Kirche in Augsburg zählt zu den bedeutenden Orten der Reformationsgeschichte. Das angrenzende Kloster nämlich war Residenz des Reformators Martin Luther, als dieser während des Reichstags im Oktober 1518 dem römischen Kardinal Cajetan bezüglich seiner 95 Thesen Rede und Antwort stehen musste. | Bild: BR

Sonntag, 03.06.2012
10:15 bis 11:00 Uhr

  • Untertitel

BR Fernsehen
Deutschland 2005

Im Karmeliterkloster bei St. Anna war der Wittenberger Reformator Martin Luther zu Gast, als er sich 1518 einem Verhör durch den päpstlichen Legaten Kardinal Cajetan unterziehen musste. Luther stand unter dem Vorwurf der Ketzerei. Er widerrief nicht und musste fliehen. Luthers Gedanken breiteten sich weiter aus. In der Folgezeit wurde St. Anna evangelisch und Augsburg zu einem wichtigen Zentrum der Reformation. Die Confessio Augustana des Jahres 1530, der Augsburger Religionsfriede von 1555, das Augsburger Hohe Friedensfest und schließlich die Unterzeichnung der Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre durch Vertreter der römisch-katholischen Kirche und des Lutherischen Weltbundes im Oktober 1999 sind Stationen auf dem Weg der Spaltung und einer vorsichtigen Wiederannäherung beider Konfessionen, die alle mit dem Namen der Stadt Augsburg verbunden sind. Heute (2005) hüten zwei Frauen das lutherische Erbe der Annakirche. Die heilige Anna habe zwei Schwestern bekommen, scherzt man in Augsburg. Stadtdekanin Susanne Kasch und Pfarrerin Tilla Noack versehen ihren Dienst im Spannungsfeld zwischen protestantischer Tradition und moderner City-Seelsorge. Sie laden zu den unterschiedlichsten Veranstaltungen ein: zu Gottesdiensten und Andachten, Konzerten und Vorträgen, Ausstellungen und besonderen "Events". So ist die evangelische Innenstadtkirche Treffpunkt vieler höchst unterschiedlicher Gemeinden.

Regie: Marius Langer
Redaktion: Sabine Rauh

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Religion erleben - der Name "STATIONEN" ist Programm. Ob Stationen einer persönlichen Entwicklung oder Stationen des Kirchenjahrs, die Feste anderer Religionen oder Stationen des Lebens: Die Sendung fragt, wie Menschen denken und glauben und ermöglicht den Zuschauern, Religion (mit) zu erleben und ihre eigene Orientierung in einer komplizierten Welt zu finden.