BR Fernsehen

Melodram Die Erfindung der Liebe

Hauptdarstellerin Maria Kwiatkowsky (Rolle: Schauspielschülerin Emily Schenk). Sie verstarb während der Dreharbeiten. | Bild: BR/COIN Film GmbH/WDR/Govina van Maele

Nacht auf Donnerstag, 20.08.2020
00:30 bis 02:10 Uhr

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BR Fernsehen
Deutschland 2013

Ein Filmteam steckt mitten in den Dreharbeiten zu einem Melodram, in dem es um die verkaufte Liebe eines Paares geht. Doch als eines Tages die Hauptdarstellerin nicht am Set erscheint, bestätigt sich die schreckliche Befürchtung: Der Star des Films ist verstorben. Das ganze Projekt droht zu scheitern und die Crew stellt sich die Frage, wie es nun weitergehen soll.

Kurzentschlossen besetzt der Produzent die Rolle neu: Praktikantin Tina soll einspringen und ihr Gesicht in der Postproduktion digital ersetzt werden. Doch bei dem Dreh verschwimmen für die junge Frau zunehmend die Grenzen zwischen Fiktion und Realität. Bald stellt sich die Frage, was Film und was Wirklichkeit ist. Und auch das Team ist tief berührt von der Tragödie.

Die Dreharbeiten gestalten sich zunehmend als schwierig, persönliche Ängste und Animositäten überschatten das Arbeitsklima.

Regisseurin Lola Randl begann bereits 2011 mit den Dreharbeiten zu "Die Erfindung der Liebe". Doch dann verstarb am 4. Juli 2011 unerwartet Hauptdarstellerin Maria Kwiatkowsky und die Dreharbeiten mussten abgebrochen werden. Der Film drohte zu scheitern, doch Lola Randl gelang der Geniestreich und sie ergänzte den Film um einen zweiten Handlungsstrang.

Die Hauptrolle übernahm Marie Rosa Tietjen und so wurde ein neuer Film aus dem alten erschaffen. "Die Erfindung der Liebe" ist zart und radikal: Ein Stückwerk, das sich emotional doch zu einem Ganzen fügt; ein Werk, das das Filmemachen, seine Leidenschaft, seine Tragik, seinen Zynismus, sein Scheitern und sein Gelingen zeigt.

Szenen des ersten Drehs sind zu sehen, verknüpft mit neu gedrehtem Material. Am Ende des Films fügen sie sich natürlich in die Erzählung ein, in der es um die verkaufte Liebe eines Paares geht. Der Mann heiratet eine Reiche wegen des Geldes, das junge renitente Mädchen bleibt ein Störfaktor. Es geht um Störungen und Zerstörung von Erzählung.

Die Figuren und der Lauf des Films verändern sich dabei ständig. Für die gekonnte Umsetzung dieses Films im Films gewann Lola Randl den Hauptpreis beim Filmfest Münster in der Kategorie "Beste Regie".

Besetzung

Rolle: Darsteller/Darstellerinnen:
Emily Schenk Maria Kwiatkowsky
Daniel Strübel Bastian Trost
Amine von Kirsch Sunnyi Melles
Heinrich Ludowsky Samuel Finzi
Johanna von Kirsch Irm Hermann
Hermann von Kirsch Mario Adorf
Drehbuchautor Sebastian Weber
Regisseurin Mira Partecke
Praktikantin Marie Rosa Tietjen

Regie: Lola Randl
Redaktion: Carlos Gerstenhauer

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