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DokThema | Politische Doku Der größte Geldtransport der Geschichte: Wie die D-Mark in den Osten kam

Alte D-Mark-Scheine | Bild: picture-alliance/dpa

Mittwoch, 01.07.2020
22:00 bis 22:45 Uhr

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Deutschland 2020

Frühsommer 1990: Westdeutsche Geldtransporter mit Milliarden von D-Mark rollen in Richtung der damaligen DDR. Ab der innerdeutschen Grenze übernehmen die Volkspolizei und die schwerbewaffnete Nationale Volksarmee die Bewachung der Transporte. Jede Fahrt gleicht einem Abenteuer. Viele Straßen in der DDR sind marode, und immer wieder müssen Umwege gefahren werden, weil die Brücken für die 40 Tonnen schweren Transporter nicht geeignet sind.

Über 25 Milliarden D-Mark werden innerhalb weniger Wochen von West nach Ost gebracht. Am 1. Juli 1990 muss das Geld vor Ort sein. Denn dann kommt – bereits 3 Monate vor der eigentlichen Wiedervereinigung – die deutsch-deutsche Währungsunion. Die Bürger der damaligen DDR sollen ab diesem Zeitpunkt die D-Mark in ihren Händen halten.

Doch bis es dazu kommt, ist Gewaltiges zu leisten. 441 Millionen Banknoten müssen gedruckt, 102 Millionen Münzen geprägt werden. Alles unter enormem Druck. Denn den Organisatoren der Bundesbank bleibt kaum Zeit für die die Vorbereitung des größten Geldtransportes der Geschichte. Anfang Februar 1990 hat der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl für alle überraschend und ohne die Bundesbank zu informieren die Währungsunion angekündigt.

Fünf Monate später soll sie vollzogen sein. Es ist eine logistische Herausforderung unter heute kaum mehr vorstellbaren Bedingungen. Vieles wird improvisiert. Büro-Einrichtungen und Computer für die neuen Bundesbank-Filialen müssen selbst mitgebracht werden. Telefonverkehr ist kaum möglich und die Tresore, in denen die D-Mark gelagert werden sollte, sind noch voll mit Ost-Mark, die erst einmal weggeschafft werden muss.

Für die Dokumentation "Wie die D-Mark in den Osten kam" schildern zahlreiche Zeitzeugen ihre Erlebnisse.

Redaktion: Astrid Freyeisen

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