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DokThema Verpackungs-Wahnsinn - Kapituliert der Staat vor der Plastikflut?

Plastikmüll aus PET Flaschen | Bild: picture-alliance/ZB

Mittwoch, 01.02.2017
22:00 bis 22:45 Uhr

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Deutschland 2017

Für die Umwelt hat die Plastikflut fatale Folgen: Nachrichten über Plastikmüll-Strudel in den Weltmeeren schrecken uns auf. Doch längst ist das Problem auch in unseren heimischen Gewässern angekommen. Chiemseefischer Heinz Wallner macht sich Sorgen. Er weiß, dass Wissenschaftler schon seit einiger Zeit an Partikeln forschen, die sie in vielen bayerischen Seen und Flüssen gefunden haben: Mikroplastik. Es ist überall und gerät möglicherweise so auch in unsere Nahrungskette. Ob es Folgen für unsere Gesundheit hat, ist noch nicht erwiesen. Eine erste Studie an Fischen belegt aber, dass Fischlarven bei zu hohen Mikroplastik-Konzentrationen sterben.

Die Bundesregierung ist 1991 mit besten Absichten angetreten. Das Duale System sollte den wachsenden Verpackungsmüll aufhalten, Ressourcen sparen und dafür sorgen, dass die verwendeten Rohstoffe durch Recycling nicht verloren gehen. Doch das Konzept ist gescheitert. Von Müllvermeidung – dem obersten Ziel der Verpackungsverordnung – keine Spur: Verbraucher erleben täglich, dass der Verpackungswahnsinn in den Supermärkten und Drogerien nicht weniger, sondern mehr wird.

Eine Freisinger Agrarwissenschaftlerin versucht mit ihren drei Kindern, ein plastikfreies Leben zu führen. Aber auch wenn sich einzelne Bürger erfolgreich gegen den Plastikkonsum stemmen, die Politik steht in der Pflicht. Bundesumweltministerin Hendricks arbeitet derzeit an einem neuen Verpackungsgesetz. Umweltverbände und Grüne fordern ein ökologisch ambitioniertes Wertstoffgesetz.

Autor: Carolin Bergmann, Heidi Reutter
Redaktion: Eva Herzum

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