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DokThema Bitte warten! - Krebskranke im Schatten der Pandemie

Mittwoch, 09.02.2022
22:00 bis 22:45 Uhr

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Deutschland 2022

Experten schlagen Alarm: 20 Prozent weniger Früherkennungen und rund 30 Prozent weniger Tumor-Operationen wurden in Deutschland in den ersten beiden Corona-Wellen durchgeführt – mit oftmals verheerenden Folgen für die Betroffenen. Zwei Krebspatientinnen berichten davon, welche Auswirkungen die Pandemie auf ihren Krankheitsverlauf und ihre Heilungschancen hat.
Zum Beispiel Eva aus der Nähe von Mainz. Sie steht für all diejenigen, die während des ersten Lockdowns den eindringlichen Aufrufen der Regierung folgen und auf jeden unvermeidbaren Kontakt verzichten. Obwohl sie einen Knoten in der Brust spürt, zögert sie und verschiebt den Arztbesuch. Doch nach der Aufhebung der Kontaktbeschränkungen kommt der Schock: Ein schnell wachsender äußerst bösartiger Tumor, der die Lymphdrüsen befallen hat.
Julia aus Bamberg reagiert sofort, als sie Symptome an sich wahrnimmt. Und sie bekommt auch umgehend einen Termin für ihre Schilddrüsenuntersuchung. Doch am Tag davor beginnt der Lockdown und der Termin wird um fünf Monate verschoben. Denn die statistische Wahrscheinlichkeit, dass es sich um einen Tumor handelt, ist relativ gering. Es kommt allerdings anders: Jetzt muss die 27-Jährige mit einer Krebsdiagnose leben – und der Angst, wichtige Zeit verpasst zu haben.
#stayathome, #staysafe: Das war die Devise während des Lockdowns als Überlebensstrategie herausgegeben. Die Filmautoren schauen auf die Kehrseite dieser Strategie und zeigen Patientinnen, die nun mit den Folgen leben müssen. Und sie begleiten Ärzte und Therapeuten bei ihren Anstrengungen, die Betroffenen aufzufangen und trotzdem gut zu versorgen – auch in der dritten und mittlerweile vierten Welle.

Autor/Autorin: Kathrin Denk, Thomas Hauswald
Redaktion: Johanna Walter

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