BR Fernsehen

quer ... durch die Woche mit Christoph Süß

Donnerstag, 09.07.2020
20:15 bis 21:00 Uhr

  • Untertitel

BR Fernsehen
Deutschland 2020

Die Themen der Sendung:

Gefahr am See: Sind Bürgermeister schuld, wenn jemand ertrinkt?
Bei einem tragischen Unglück kamen vor kurzem am Trebgaster Badeweiher, einem künstlichen Gewässer, ein junger Vater und seine Tochter ums Leben. Manche fordern nun eine Schließung des Sees, sprechen von unterirdischen Strömungen. Andere fordern mehr Aufsicht. In Franken sind derzeit mehrere Weiher fürs Baden ganz gesperrt worden, weil die Gemeinden nicht die Verantwortung für Unfälle übernehmen wollen. Um beliebte Badeweiher und Baggerseen werden nun immer häufiger Zäune und Mauern gezogen.

Impf-Schummel: Wie falsche Atteste den Masernschutz aushebeln
Ab September greift die Masernimpfpflicht für Kindergärten und Schulen. Die Nachweise müssen jetzt vorgelegt werden, sonst verfällt der Kindergarten-Platz. Manche Impfskeptiker unter den Eltern suchen nun Ärzte auf, um sich per Attest bestätigen zu lassen, dass ihr Kind nicht impfbar sei. Und offenbar gibt es auch in Bayern Ärzte, die ohne medizinische Indikation solche Belege ausstellen, damit die Impfpflicht aushebeln und dadurch ausgerechnet die Kinder gefährden, die sich aus gesundheitlichen Gründen wirklich nicht impfen lassen können.

Party-Anarchie im Freien? Lautes Treiben nach dem Lagerkoller
Seitdem Corona-bedingt die bayerischen Clubs und Diskos geschlossen sind, wird das bis dahin streng überwachte Indoor-Nachtleben anarchisch nach draußen verlegt. Das ist quasi ein neues System, das sich erst einpendeln muss. Denn die nach dem Lockdown partyhungrigen Feierwilligen drängt es in die Natur und die Innenstädte, um “Draußen und Umsonst“-Party zu machen – sehr zum Leidwesen von Anwohnern. Denn die Feiernden machen nicht nur Lärm, sondern hinterlassen auch Flaschen, Exkremente und Müll. Was tun? Härtere Polizeikontrollen, moderierende Streetworker oder ein Alkoholverbot?

Häuserkampf: Wie das Bundesbaugesetz Bayern zersiedelt
Was eigentlich zur Beseitigung des Wohnraummangels gedacht war, erweist sich im Nachhinein als Zersiedelungs-Beschleuniger: der erst 2017 eingeführte Paragraf 13b im Bundesbaugesetz. Denn der ermöglicht schnelles Bauen ohne lange Genehmigungsverfahren, lästige Verträglichkeitsprüfungen oder Ausgleichsflächen. Statt für notwendigen Wohnraum in den Ballungszentren wird der Paragraph nun eher für Neubaugebiete auf dem Land angewendet, statt der erwünschten Mehrfamilienhäuser werden oft Einfamilienhäuser gebaut. Die politischen "Architekten" denken nun sogar über eine Verlängerung des schief konstruierten Gesetzes nach.

Endloses Röhren? Motorradfahrer "gehen" auf die Straße
Bundesrat, Bezirke, Gemeinden, Anwohner – sie alle wollen Lärm und Fahrzeiten für Motorradfahrer drastisch einschränken. Von Fahrverboten ist die Rede, von Sperrungen und Geschwindigkeitsbeschränkungen. Am Wochenende demonstrierten Tausende von empörten Motorradfahrern in ganz Deutschland. Deren Verband verweist auf die Industrie, die zu laute Boliden produziere, die Hersteller verweisen wiederum auf die Nachfrage nach Dezibel-starken Modellen. Die Polizei versucht dem Lärmproblem mit Kontrollen an den Hotspots Herr zu werden und konstatiert: „Technisch hat man derzeit die Wahl zwischen laut und sehr laut!“.

Gefahr am See: Sind Bürgermeister schuld, wenn jemand ertrinkt?

Impf-Schummel: Wie falsche Atteste den Masernschutz aushebeln

Party-Anarchie im Freien? Lautes Treiben nach dem Lagerkoller

Häuserkampf: Wie das Bundesbaugesetz Bayern zersiedelt

Endloses Röhren? Motorradfahrer "gehen" auf die Straße

Redaktion: Christoph Thees