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Welt der Tiere Fischotter - Kluge Schwimmer

Fischotter | Bild: BR

Samstag, 04.07.2020
09:30 bis 10:00 Uhr

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Deutschland 2011

Dank eines Artenhilfsprogramms hat sich wieder eine stabile Fischotter-Population in den südostbayerischen Grenzgebirgen etabliert (2011). In den 1970er-Jahren war der Fischotter in Bayern fast völlig verschwunden, aber glücklicherweise nie ausgestorben. Es gelang durch gezielte Hilfsmaßnahmen die natürliche Restpopulation aufzupäppeln. Doch der Fischotter ist nach wie vor eines der bedrohtesten Säugetiere Europas.
Ein Projekt in Oberfranken soll Otterpopulationen in Europa wieder miteinander verbinden und die Bedingungen für die Tiere verbessern. Isolierte Populationen sind höchst problematisch, da der Genaustausch, die Grundlage für die Erhaltung der biologischen Vielfalt, eingeschränkt wird.
Ottergerechte Straßenbrücken sind daher Schwerpunkt eines Projektes in Oberfranken. Denn dem Otter wird häufig eine Eigenart zum Verhängnis: Trifft er auf seinen Wanderungen entlang der Bäche auf eine Brücke, unterquert er diese nur dann, wenn das trockenen Fußes möglich ist. Dazu müssen große Steine oder Seitenplanken als Trittsteine vorhanden sein. Geht das nicht, nimmt er den lebensgefährlichen Weg über die Straße.
Während auf der einen Seite viel dafür getan wird, die Fischotterpopulation in Europa zu sichern, wird auf der anderen Seite in Bayern immer mehr vom "Schädling" Fischotter gesprochen. Anders als in der breiten Bevölkerung, bei der Fischotter sehr beliebt sind, hat seine Vorliebe für Fisch das Tier schon früher zum Feind der Fischwirtschaft gemacht. Ein Managementplan soll entwickelt werden, um die Akzeptanz des Fischotters bei den Fischwirten zu erhöhen.

Autor: Markus Schmidbauer
Redaktion: Christine Peters