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Stolperstein | Leben mit Behinderung Der Gehirnchirurg - Operieren im Rollstuhl

Leben retten im Sitzen: Der gehbehinderte Neurochirurg Thomas Kapapa operiert Patienten am Gehirn und am Rückenmark.
| Bild: BR/SWR/Florian Kössl

Donnerstag, 21.05.2020
10:15 bis 10:45 Uhr

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Thomas Kapapa rettet Menschenleben. Als Neurochirurg am Universitätsklinikum Ulm entfernt er bösartige Gehirntumore oder lebensgefährliche Gefäßmissbildungen. Er befreit Patienten mit Bandscheibenvorfällen von lähmenden Schmerzen. Jeder Patient, jede Operation ist eine neue Herausforderung. Dabei weiß der Arzt selbst, was es heißt, Patient zu sein.

Thomas Kapapa sitzt seit seiner Kindheit im Rollstuhl. Geboren ist Thomas Kapapa in Südostafrika, aufgewachsen in Ostfriesland, kurz hinterm Deich. Seine Eltern – ein Arzt und eine Krankenschwester – stammen aus Malawi. Sie hatten sich während der Ausbildung in Deutschland kennengelernt und kehrten als politische Flüchtlinge mit ihrer Familie hierher zurück.

Thomas Kapapa hat alle Hindernisse überwunden, um Neurochirurg zu werden. "Er operiert ja mit den Händen, nicht mit den Füßen", meint sein Chef am Universitätsklinikum Ulm. Der war am Anfang durchaus skeptisch. Operieren im Rollstuhl?

Nun will der Neurochirurg einem jungen Patienten helfen. Der hat eine tickende Zeitbombe im Kopf: Eine Gefäßmissbildung, die jederzeit ausbluten und zum Tod führen kann. Kann Thomas Kapapa den Blutschwamm ohne Komplikationen entfernen? Dann passiert ein Unfall: Der Arzt verletzt sich schwer an der Schulter und muss selbst operiert werden, wird selbst zum Pflegefall. Doch er kämpft sich zurück in den Operationssaal, einen Plan B gibt es für ihn nicht.

Ein Film über einen außergewöhnlichen Arzt mit ruhigen Händen und starkem Willen.

Redaktion: Andreas Geyer

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STOLPERSTEIN porträtiert Menschen mit körperlichen, geistigen oder psychischen Handicaps, erzählt ihre Geschichte und begleitet sie in ihrem Alltag.
Die Inklusion von Menschen mit Handicap ist der Leitgedanke der Sendung. STOLPERSTEIN will in erster Linie Mut machen und zeigt Beispiele gelingender Inklusion - setzt aber, wenn nötig, auch kritische Akzente.