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Unbekannte Paradiese - Im Reich der Kaltwasserriffe

Auf den norwegischen Lofoten lassen sich Pottwale gut beobachten. | Bild: BR/WDR/Sigurd Tesche

Freitag, 08.02.2019
10:25 bis 11:10 Uhr

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Deutschland 2012

Über Jahrzehnte glaubten Wissenschaftler, Korallenriffe könnten sich nur im Flachwasser mit viel Sonne bilden. Die Entdeckung kilometerlanger Riffe in kalten Tiefseegewässern revolutionierte die Meeresforschung und stellt Meeresbiologen vor viele Fragen. Manche Korallenstöcke leben seit 4.000 Jahren. Lange wussten nur einige Fischer und Wissenschaftler um die Existenz dieser Kaltwasser-Riffe in den unwirtlichen, lichtlosen Tiefen der Ozeane, doch ohne aufwendige Technik waren die entlegenen Metropolen am Meeresgrund unerreichbar.
Bis in Tiefen von 3.000 Metern kommen einige Kaltwasserkorallen vor. Anders als ihre tropischen Verwandten wachsen sie langsam – nur 2,5 cm statt rund 15 cm pro Jahr. Und während an tropischen Riffen etwa 800 Korallenarten bauen, sind es in den düsteren Tiefen nur zehn.
Erst die moderne Meeresforschung hat diese artenreichen Lebensgemeinschaften in den Fokus genommen. Vom Nordkap bis nach Afrika erstrecken sich Kaltwasser-Korallenriffe, insgesamt über 4.500 Kilometer lang. Damit ist dieser Riffkomplex mehr als doppelt so groß wie das australische Great Barrier Reef.

Autor/Autorin: Natali Tesche-Ricciardi
Redaktion: Sabine Eschenweck