BR Fernsehen

ARD-THEMENWOCHE "WORAN GLAUBST DU?" Hoffnungsgeschichten Mit dem Glauben im Gepäck

Die Neupfarrkirche ist eine evangelische Pfarrkirche am Neupfarrplatz in der Altstadt von Regensburg: Hier kam es 1542 zur ersten öffentlichen evangelischen Feier des Heiligen Abendmahls. Zuvor fanden hier umstrittene Wallfahrten zur "Schönen Maria" statt. | Bild: Honorarfrei lediglich für Ankündigungen und Veröffentlichungen im Zusammenhang mit obiger BR-Sendung bei Nennung: Bild: BR/Eckhard Herrmann. Die Nutzung im Social Media-Bereich sowie inhaltlich andere Verwendungen nur nach vorheriger schriftlicher Vereinbarung mit dem BR-Bildmanagement, Tel. 089 / 5900 10580, Fax 089 / 5900 10585, Mail Bildmanagement@br.de

Sonntag, 11.06.2017
15:30 bis 16:00 Uhr

  • Untertitel

BR Fernsehen
Deutschland 2017

Susanne Mai (58) ist eine Frau mit „Migrationshintergrund“. Auch im konfessionellen Sinn. 20 Jahre ist sie alt, als sie ihr kleines Dorf in Siebenbürgen nahe Hermannstadt verlässt und nach Regensburg zu ihrem Mann zieht. Evangelisch geprägt, kommt sie in eine katholische Großfamilie. Heute arbeitet die studierte Sozialpädagogin in der Diakonie Regensburg als Wegbegleiterin und „Türöffnerin“ für Menschen in schwierigen Lebenssituationen. Der Glaube, das Evangelisch-Sein, zieht sich wie ein roter Faden durch ihre Biografie, die Auseinandersetzung mit anderen Religionen gehören zu ihrem Interessensgebiet.

Susanne Mai ist von Ost nach West gewandert. Die Reformation wanderte von West nach Ost: Am 15. Oktober 1542 führte der Rat der Stadt Regensburg die Reformation ein, im gleichen Jahr folgte Kronstadt in Siebenbürgen und kurz darauf Hermannstadt. Johannes Honterus, der sich Ende der 1530er-Jahre in Regensburg aufgehalten hatte und intensive Kontakte nach Wittenberg zu Melanchthon und Luther pflegte, gilt bis heute als Kopf der Reformation in Siebenbürgen. Regensburg spielte dabei eine zentrale Rolle: Die Verbreitung der Reformation im Südosten Europas, vor allem in Österreich, aber auch in Slowenien, Kroatien und Ungarn, begann hier. Zahlreiche Pfarrer aus diesen Gebieten erhielten hier ihre Ausbildung und wurden in der Neupfarrkirche ordiniert. Sie trugen zu einer vielfältigen Glaubensgeschichte bei, von der in Siebenbürgen nicht zuletzt die Kirchenburgen Zeugnis ablegen.

Das Porträt einer evangelischen Frau der Gegenwart, erzählt vor dem Hintergrund der Reformationsgeschichte der Stadt, in der sie heute lebt, und der Gegend, aus der sie kommt.

Filmautorin Melitta Müller-Hansen begleitet Susanne Mai durch Regensburg und nach Rumänien. Hier trifft sie Ruth Istvan, eine Pfarrerstochter und Rückkehrerin nach Siebenbürgen, die heute bei der „Stiftung Kirchenburgen“ arbeitet.

Autor/Autorin: Melitta Müller-Hansen
Redaktion: Sabine Rauh