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Generation Kriegsenkel

Von: Claudia Erl

Stand: 14.04.2014 | Archiv

Nazi-Verbotsschild | Bild: picture-alliance/dpa

Was hat Opa in den Jahren von 1933-1945 gemacht? Oft stellen Enkel sich diese Frage erst, wenn sie erwachsen sind, der Großvater nicht mehr lebt, nicht mehr greifbar ist, nicht mehr antworten kann. Und häufig sind die eigenen Eltern auf der Suche nach der Wahrheit keine große Hilfe, stießen die „Kriegskinder“ doch ihrerseits bereits auf Lügen, Abwehr, Ausreden und vor allem: Schweigen.

Infos zur Reportage

Sendezeit: 45 Minuten
Regie: Almut Gronauer & Leonie Stade
Redaktion: Andrea Bräu
Erstausstrahlung: 2014

„Das war halt damals so“ – damit will sich die dritte Generation immer weniger abfinden, beginnt mit Recherchen, wühlt in Archiven – und stößt häufig auf furchtbare Tatsachen. Opa war ein Nazi. Und nun? Was bedeutet es für die eigene Identität, wenn der Großvater ein überzeugter Nationalsozialist war? Was passiert, wenn die Enkel endlich herausfinden, was ihre eigenen Eltern nicht wussten, vielleicht nicht wissen wollten? Wenn sie ein „Familiengeheimnis“ lüften, wenn aus Andeutungen, Vermutungen, Gerüchten Gewissheit wird? Aber auch wenn der Großvater ein Nazi-Opfer war, ist das bis heute häufig ein Tabu. Zu schwer taten sich auch Kinder von Kriegsopfern mit der Vergangenheitsbewältigung.

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Auch 70 Jahre nach Kriegsende herrscht noch Sprachlosigkeit, wenn es um Nazis in der Familie geht. Sogar die Enkel der Kriegsgeneration kommen mit der Scham nicht zurecht. In Berlin werden nun Seminare für „Täterenkel“ angeboten [mehr]

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Sie verehren ihren Opa. Nicht für seine Taten im 3. Reich. Sondern als Privatmenschen. Die Geschwister Helga und Josef Pan. Sie sind die Kinder der unehelichen Tochter von Erwin Rommel. [mehr]


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