Sektion Cannes Première // 78. Internationalen Filmfestspielen in Cannes Das Verschwinden des Josef Mengele
Buenos Aires, 1956: Der NS-Arzt Josef Mengele, ist untergetaucht. Er wird von den lokalen Behörden geduldet, doch der Druck wird immer spürbarer. Schließlich flieht Mengele erneut. In Brasilien kommt es zur Begegnung mit seinem Sohn Rolf, der seinen Vater mit seiner Schuld konfrontieren möchte …

Filmdaten
Kino-Koproduktion mit dem BR und in Zusammenarbeit mit ARTE (ARTE Grand Accord)
Regie: Kirill Serebrennikov
Drehbuch: Kirill Serebrennikov, nach dem Roman von Olivier Guez
Darstellende: August Diehl (Josef Mengele), Max Bretschneider (Rolf Mengele), Dana Herfurth (Irene Mengele), Friederike Becht (Martha), Mirco Kreibich (Alois Mengele), David Ruland (Sedlmeier), Annamária Láng (Gitta Stammer), Tilo Werner (Geza Stammer), Christoph Gawenda (Rudel), Sven Schelker (Krug), Johannes Hegemann (Gerhard), Falk Rockstroh (Butler Falk), Burghart Klaußner (Karl Mengele), u.a.
Redaktion: Harald Steinwender (BR), Carlos Gerstenhauer (BR), Bettina Ricklefs (BR) Claudia Tronnier (ARTE)
Eine Produktion von CG Cinéma (Charles Gillibert, Ilya Stewart), Lupa Film (Felix von Böhm), Hype Studio (Ilya Stewart) Kino-Koproduktion mit dem BR und in Zusammenarbeit mit ARTE (ARTE Grand Accord)
Buenos Aires, 1956: Ein Mann macht sich vor dem Spiegel in aller Eile zum großen Aufbruch bereit. Seine Züge wirken mitgenommen, die Haut sonnenverbrannt, ein schmaler Schnauzbart verdeckt sein Gesicht und verleiht ihm ein bedrohliches Aussehen. Er schlüpft in einen langen Regenmantel, nimmt sein Gepäck und hastet, das Gesicht unter einem Panamahut verborgen, hinaus auf die Straßen der Stadt. Als er an einer Gruppe religiöser Juden vorbeikommt, winkt er kräftig ein Taxi herbei und weist den Fahrer an, zum Flughafen von Buenos Aires zu fahren. Der Mann spricht Spanisch, mit einem eigenartigen europäischen Akzent. Er nennt sich Gregor.
Doch in Wahrheit handelt es sich um Josef Mengele, den NS-Arzt, der nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Südamerika untertauchte. Der Mann, der verantwortlich ist für zahlreiche Grausamkeiten im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz, wo er jahrelang die schlimmsten medizinischen Experimente an Deportierten durchgeführt hatte, der Mann, der als "Todesengel" bekannt wurde, baute sich in Argentinien ein neues Leben auf - von den lokalen Behörden geduldet und seiner äußerst wohlhabenden Familie, die in der deutschen Industrie weiterhin erfolgreich war, finanziell unterstützt.
Doch nach dem Eichmann-Prozess wächst der Fahndungsdruck und Mengele muss nach Paraguay und später nach Brasilien fliehen. Als sein Sohn Rolf aus Berlin anreist, um ihn zu konfrontieren, zeigt Mengele keine Reue.