Die Besler-Runde im Oberallgäu Tour auf einen reizvollen Voralpengipfel
Ein Berg, der außer Winter fast immer geht, ist der knapp 1700 Meter hohe Besler bei Obermaiselstein im Naturpark Nagelfluhkette. Durch seine freie Lage bietet er beste Rundumsicht auf die Allgäuer Alpen im Süden und auf die Nagelfluhkette im Norden.

Die Tour beginnt am Haus des Gastes in Obermaiselstein im südwestlichen Oberallgäu. Öffentlich erreichen wir das Dorf mit dem Bus 44 vom Bahnhof Fischen im Allgäu. Zu Beginn führt der Weg vorbei an Wiesen und auf die bekannte Sturmannshöhle zu. Hinter einem Wildpark beginnt dann der Königsweg. Drei Stunden sind hier für den Aufstieg angeschrieben. Der Steig über den Nord-Ost-Rücken des Besler ist vom Deutschen Wanderinstitut als sogenannter „Premiumwanderweg“ zertifiziert. Zunächst führt der Weg durch Buchen- und Fichtenwald, später über felsiges Gelände und sogar durch kleinere Moorflächen – immer oberhalb der Riedbergpass-Straße.
Am Gaißwiedenkopf, einem unbedeutenden Vorgipfel, ändert sich langsam der Charakter der Tour und die Landschaft öffnet sich. Über das Weidegebiet der oberen Gund-Alpe, einer von unzähligen Alpen rund um den Besler, erreichen wir den felsigen Gipfelaufbau. Hier haben wir dann die Wahl: Entweder wir folgen dem Wanderweg oder nehmen die Abkürzung über den Klettersteig. Dieser ist nicht allzu schwer (A/B) und sehr kurz, daher auch für Kinder und Anfänger zum Ausprobieren geeignet. Nach nur wenigen Höhenmetern im Steig stehen wir auf dem Gipfel. Der Wanderweg hätte gut 20 Minuten länger gedauert.
Oben bietet sich ein grandioser Blick auf die Allgäuer Alpen und die Nagelfluhkette. Bei guter Sicht sind auch die Schweizer Berge zum Greifen nah. Mit ein wenig Glück lassen sich Adler beobachten, es lohnt sich also auch nach oben zu schauen. Auf dem 800 Meter langen Gipfelgrat befindet sich aber nicht nur der Gipfel des Besler, sondern es gibt auch die weniger oft besuchten und mit Kreuz markierten Ziele wie den Beslergrat und Beslerkopf, die zu einer stimmigen Runde kombiniert werden können. Aber nicht nur für Wanderer hat der Besler etwas zu bieten, denn die Nord- und Südwände sind auch bei Kletterern sehr beliebt. Sie finden hier etliche Routen in verschiedenen Schwierigkeitsgraden.
Wer beim Abstieg nicht auf gleichem Weg zurück wandern möchte, kann nordseitig zur Alpe Schönberg absteigen und gelangt via Herzberg Alpe und Heubatweg retour nach Obermaiselstein. Alternativ geht es auch südseitig auf der langen Teerstraße durchs Lochbachtal zurück ins Dorf.