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Schneesichere Gipfel rund um die Schwarzwasserhütte Skitouren im Schwabenhimmel

Die Gipfel rund um die Schwarzwasserhütte im Kleinwalsertal sind ideales Skigelände. Somit ist es kein Wunder, dass hier vor über 100 Jahren in der Anfangszeit des Skifahrens die Skiabteilung Schwaben schon eine Skihütte errichtet hat. Seither wurde die Hütte zwar mehrfach umgebaut und renoviert, aber im Grunde ist alles beim Alten geblieben.

Von: Georg Bayerle

Stand: 18.03.2023

Schneesichere Gipfel rund um die Schwarzwasserhütte  | Bild: BR; Georg Bayerle

Später wurden Skigebiete woanders ausgebaut, auch zu einer heftig umstrittenen Schwebebahn über das Schwarzwassertal hinweg ist es nicht gekommen und so lässt sich die Natur im Gebiet der Schwarzwasserhütte gänzlich unverbaut erleben.

Die Weite der Melköde

Ein Geheimtipp ist das Schwarzwassertal bei Tourengehern wirklich nicht mehr, eher das Gegenteil. Ein paar hundert Leute sind es sicherlich an schönen Wochenendtagen, die in Wanderstiefeln mit Schlitten, auf Schneeschuhen oder Skiern gut zwei Stunden lang zur Schwarzwasserhütte aufsteigen. Aber spätestens in der Melköde verläuft es sich und die atemberaubende Schönheit der Natur bekommt die Oberhand. Mit abgerundeten Formen schlängeln sich die Furchen der Bäche durch eine derart feine, weiße Ebene, die nahezu unberührt wirkt. Vom Forstweg oberhalb schaut die im Sommer sumpfige Fläche der Melköde aus wie eine weiße Wüstenlandschaft. Rechts und links der Aufstiegsspur sind Tierspuren zu sehen, darunter Füchse und Schneehasen.

Auf einer weiten freien Fläche, umgeben von Bergen, thront dann die Schwarzwasserhütte in dunklem Holz mit rotem Dach. Auf der Südseite genießen Tourenausflügler die Sonne und ihr ockergelbes Kaltgetränk, die Stimmung ist entspannt oder ausgelassen wie bei einer Gruppe junger Allgäuerinnen, die mit Jonas Müller, dem Sohn der Hüttenwirte, plaudern. Es ist ein buntes Volk, das hier oben ankommt - vom Fußkranken bis zum Profisportler. Die Freiheit der Berge lässt jedes Tierchen hier sein Plaisirchen finden, könnte man sagen. Weil der Forstweg gebahnt ist, kommen alle irgendwie herauf, und sofern sie ehrgeiziger sind, haben sie dann die Qual der Wahl.

Leicht versteckt der Biberkopf

Das knapp 2000 Meter hohe Steinmandl ist ab der Hütte in gut einer Stunde zu erreichen. Der Blick reicht vom Hohen Ifen bis zum Bodensee und zur Zugspitze. Höhepunkt ist dann die Abfahrt in buttrigem Firn. Zeitweise wird das Gebiet rund um die Schwarzwasserhütte auch pistenähnlich ausgefahren. Das Ganze aber ist abgestimmt mit dem Naturschutz, betont der Kleinwalsertaler Skiführer Frank Drechsel. Mit seiner natürlichen Schönheit und den sanften Gipfeln ist das Schwarzwassertal auch in eher schneearmen Wintern attraktiv. Dabei zählt das Naturerlebnis umso mehr: die Gewässer der Melköde, die offenen Berghänge und die Gipfel mit der weiten Aussicht und der Felsrampe des Hohen Ifen nebenan. Kein Wunder also, dass dieses Naturgebiet von den Skiläufern der Sektion Schwaben in Stuttgart schon vor über einem Jahrhundert entdeckt wurde.


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