Frühlings-Radtour durch ein buntes Landschaftsgemälde Mit dem Gravelbike zum Staffelsee
Moore, Seen, Hügel, Berge – rund um Murnau entfaltet sich das „Blaue Land“, das Künstler wie Gabriele Münter und Wassily Kandinsky angezogen hat. Das Murnauer Moos und der Staffelsee haben aber nicht nur für das Auge viel zu bieten, auch zum Radeln ist das hügelige Gelände gut geeignet.

Wer am Staffelsee radeln möchte, kann mit dem Zug aus München anreisen. Stündlich verkehren die Züge nach Huglfing und es gibt Abstellmöglichkeiten für Fahrräder. Gleich am Bahnhof geht es dann, nur ein kurzes Stück an der Straße entlang, dann auf einem Gravelpfad über die Wiese. Wiesenwege, Waldstraßen und Asphalt wechseln ebenso wie die Ausblicke auf die bayerischen Voralpen und die Zugspitze. Der Staffelsee schimmert immer mal wieder tiefblau zwischen den Bäumen hindurch.
Die 30 Kilometer lange Tour ist mit einigen Höhenmetern gespickt. Doch die Anstrengung wird jedes Mal mit einem noch beeindruckenderem Panoramablick belohnt. Die Landschaft öffnet sich, imposant ragen Heimgarten, Herzogstand und Hörnle auf. Der Himmel ist zweigeteilt: auf der linken Seite ein blauer Sommerhimmel, rechts bauschen sich dicke graue Wolken auf.
Bei den Abfahrten auf schlottrigem Waldboden geben die etwas breiteren Reifen des Gravelbikes Sicherheit. Auf den geteerten Straßen fährt es sich fast wie mit einem Rennrad - und es lässt sich gut Tempo machen. Dann saust das Alpenpanorama an uns vorbei. Auf den Wiesen im Voralpenland blüht es weiß, gelb und pink – Oberbayern von seiner schönsten Seite. Allerdings schwebt die Wolke noch immer drohend über uns … Bald haben wir den höchsten Punkt erreicht, auf einem Feldweg geht es begleitet vom Bimmeln der Kuhglocken sanft bergab, genau richtig, um das Rad rollen zu lassen und die Beine wieder ein bisschen zu lockern.
Die Landschaft zeigt sich abwechslungsreich: Immer wieder ist die Sicht zum Staffelsee frei. Hinter der dunkelblauen Wasserfläche erheben sich die felsdurchsetzten Berge wie in einem Landschaftsgemälde. Kein Wunder – wir rollen mitten durchs „Blaue Land“, das Künstler wie Kandinsky und Münter inspiriert hat. Aus dem Moos spitzen farbige Blüten hervor, überall zirpt und summt es. Und dann ist Zeit für eine Pause: Mit Blick aufs Murnauer Moos, den Staffelsee und die Berge bereiten wir in kleinen Campingkochern einen Gemüseeintopf zu und lassen uns das warme Essen im milden Licht des späten Nachmittags schmecken.
Nach dem Picknick geht es weiter Richtung Staffelsee – hier erinnert mich das Hochmoor tatsächlich ein bisschen an Finnisch-Lappland oder an Kanada. Leicht abschüssig schlängelt sich der Weg durch den Wald und führt am Schluss direkt am See entlang, der mystisch im Licht der Abendsonne glitzert. Fazit: eine gelungene Radtour mit Blick auf See, Moor und Berge.