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Fünf Felstürme zwischen Tofana und Ampezzaner Dolomiten Klettern in den Cinque Torri

Zwischen Cortina d‘Ampezzo und dem Falzarego-Pass fallen ein paar wild durcheinanderstehende Felstürme auf: die Cinque Torri. Diese „Fünf Türme“ liegen unweit des Sessellifts in Richtung Nuvolau und sind auch auf einen Fahrweg zur gleichnamigen Hütte erreichbar.

Von: Georg Bayerle

Stand: 10.08.2023

Fünf Felstürme zwischen Tofana und Ampezzaner Dolomiten | Bild: BR; Georg Bayerle

Durch ihre Lage zwischen der Tofana und den Ampezzaner Dolomiten, vor allem aber auch durch ihr wildes Aussehen zählen die Cinque Torri zu den außergewöhnlichsten Felsformationen der Alpen.

Tofana di Rozes

Bei ihrer Entstehung haben zudem die Geschütze des Ersten Weltkriegs mitgeholfen, verlief doch genau hier die Dolomitenfront. In jedem Fall aber bieten die wie zu einem Amphitheater arrangierten 50 bis 150 Meter hohen Türme ein sehr spezielles Bergerlebnis.

Die Torre Grande

Krass steil, senkrecht oder schief ragen die Türme aus dem Wiesengelände. Für eine Alpenvereinsgruppe aus München ist die Passage an den Cinque Torri vorbei noch einmal ein Höhepunkt ihrer Dolomitendurchquerung. Wer klettert, auf den üben diese Felstürme eine magnetische Wirkung aus. Thomas aus Hamburg ist zum ersten Mal an den Cinque Torri. Während man oben im Norden die horizontale Weite gewöhnt ist, ist es hier andersherum: Nachdem Thomas das Felsengewirr mittels topografischer Karte sortiert hat, schaut er respektvoll die glatte Wand hoch – der Eindruck ist dem an einem Hochhaus in der Hansestadt gar nicht so unähnlich.

Wird es klappen

Es gilt, sich an den Fels und an dieses Gelände heranzutasten. Auch Josi, eine junge Kletterin aus Rosenheim staunt. Der Hall der Klettergeräusche verstärkt noch die theatralische Atmosphäre. Oben an der Schlüsselstelle muss man sich dann akrobatisch um die überhängende Kante winden.

Filmaufnahmen in der Wand

Die Cinque Torri wirken wie von Riesen in die Landschaft gestelltes Spielzeug. Bis heute haben sie nichts von ihrer vertikalen Faszination verloren, auch wenn einst die Granaten der Tofana-Front das Felsbrocken-Wirrwarr noch zusätzlich durcheinandergeworfen haben und heute die landschaftszerstörende Schneise einer neuen Skipiste bis auf Steinwurfweite herangebaut wurde. Die zerklüftete Architektur dieser fünf Felstürme wirkt stabil im chaotischen Ambiente. Sie bieten Kletterrouten, mit denen die jungen Wilden nicht so schnell fertig werden – und sie sind dabei ein einzigartiges Beispiel für die Gesetze der Geologie und Statik in der Natur.


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