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Alpiner Meilenstein unter Beteiligung bayerischer Bergsteiger Die Erstdurchsteigung der Diamirflanke am Nanga Parbat

Der Nanga Parbat im Himalaya gilt als "Schicksalsberg der Deutschen" mit über 30 Toten. Vor 70 Jahren, am 3. Juli 1953, wurde er von Hermann Buhl zum ersten Mal bestiegen.

Von: Barbara Weiß/Georg Bayerle

Stand: 16.06.2023 | Archiv

Zuvor in den 1930er-Jahren hatten etliche deutsche Expeditionen versucht, den 8125 Meter hohen Gipfel zu erreichen, darunter auch Willy Merkl, ein Halbbruder von Karl Herrligkofer aus Schweinfurt. Herrligkofer machte sich die Bezwingung des Nanga Parbat dann zum Lebensziel und organisierte zahlreiche Expeditionen. 1962 erreichte eine Herrligkofer-Expedition erstmals über die Westwand, die Diamirflanke, den Gipfel des nur neunthöchsten, aber extrem schwierigen Achttausenders. Heute ist das der Normalweg.

Nanga Parbat Veteranen Schmidbauer Sturm Mannhardt

Mit dabei waren 1962 mehrere bayerische Bergsteiger. Im April landeten die Bergsteiger nach ihrer Seereise, die sie zu den Pyramiden brachte und durch den Suezkanal, in Karachi in Pakistan. Über Rawalpindi ging es nach Gilgit, dann den Indus abwärts und mit einer großen Trägerkolonne bis ins Diamirtal. Am 27.Mai 1962 standen sie vor dieser 4000 Meter hohen Riesenwand, einer der höchsten auf der Erde, deren Durchsteigung dann einigen von ihnen gelang. Drei der damaligen Expeditionsteilnehmer leben noch und haben an einem grauen Winternachmittag die Erinnerungen an diese Unternehmung wiederaufleben lassen. Eingeladen hatte die Nanga-Parbat-Veteranen der Bergführer Hajo Netzer, der eine Generation später mit der ersten kommerziellen Nanga-Parbat-Expedition auf dem „Diamir“, dem „König der Berge“ stand.


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