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Alpenvereine fordern Gletscherschutz in Tirol Gletscherschutz

Vor vier Wochen haben die Pitztaler und Kaunertaler Gletscherbahnen überraschend neue Pläne zu Seilbahnerschließungen am Mittelbergferner und der Weißseespitze vorgelegt. Die Alpenvereine in Deutschland und Österreich haben zusammen mit dem WWF-Österreich reagiert: sie fordern konsequenten Gletscherschutz.

Author: Georg Bayerle

Published at: 24-3-2023

Alpenvereine fordern Gletscherschutz in Tirol | Bild: BR; Georg Bayerle

Die Empörung ist immer noch spürbar bei Andreas Ermacora, dem Präsidenten des ÖAV als er an diesem Donnerstag vor die Presse tritt.

Blick aufs Pitztaler Skigebiet

Zwei jeweils rund zwei Kilometer lange Bahnen sollen nach den Plänen der Gletscherbahnen den Linken Fernerkogel im Pitztal und die Weißseespitze und damit auch den Gepatschferner im Kaunertal erschließen. In einer seltenen gemeinsamen Pressekonferenz in Innsbruck lehnen der Deutsche und der Österreichische Alpenverein die neuen Erschließungspläne ab und fordern, dass der Gletscherschutz in den Ötztaler Alpen ausgeweitet wird. Andreas Ermacora skizziert ein Bild, was das für die Landschaft bedeutet: Baumaßnahmen mit schwerem Gerät, Baustraßenbau und Geländekorrekturen. Und wenn der Schnee ausbleibt, müssen Gletscherspalten zugeschüttet und Pisten zusammengeschoben werden.

Alpenvereine und Naturschützer fordern: Gletscherschutz ausweiten

Die Weißseespitze im Kaunertal

Das lässt sich heute schon beobachten. Durch die rasante Gletscherschmelze sind gerade in den Gletscherskigebieten besonders aufwändige Arbeiten nötig, um das Gelände für den Pistenbetrieb zu planieren. Da gerade die Alpengletscher die Landschaftsform ist, die derzeit am drastischsten vom Klimawandel betroffen ist, ist das Gegenteil nötig sagen die Alpenvereine. Sie fordern, dass das Ruhegebiet Ötztaler Alpen auf den Mittelbergferner um den Linken Fernerkogel ausgeweitet wird, erklärt Roland Stierle, Präsident des DAV. Die Erschließung der Alpen sei abgeschlossen. Das gelte für Straßen und Wege und besonders für Skigebiete.

Was wird aus der Alpenüberquerung E5?

Markierung des E 5 am Rettenbachjoch

2005 hatte die Tiroler Landesregierung den Gletscherschutz zugunsten der Seilbahnunternehmen aufgeweicht. Auch das Gebiet um den Linken Fernerkogel gilt als „gewidmeter Skinutzungsraum“, betonen die Pitztaler Gletscherbahnen. Neben dem Naturschutz geht es dem DAV auch um die sanfte alpinistische Nutzung als beliebtes Skitourenziel. Und: das Gebiet liegt direkt vor der Braunschweiger Hütte an der beliebtesten Alpenüberquerung, dem Fernwanderweg E5. Die seit über 100 existierende Hütte sei der beste Beweis, dass die alpinistische Nutzung dem besonderen Ökosystems der Gletscherlandschaft keinen Schaden zufügt, so DAV-Präsident Roland Stierle. Das gleiche gelte für die Weißseespitze und den Gepatschferner im Einzugsbereich der Rauhekopfhütte im Kaunertal.

Neue Bahn im Kaunertaler Skigebiet

Dieses Gebiet ist im jetzigen Antrag auf Unter-Schutz-Stellung noch nicht enthalten, sagt Andreas Ermacora, der ÖAV-Präsident, 2005 hatte die Tiroler Landesregierung den Gletscherschutz zugunsten der Seilbahnunternehmen aufgeweicht. Auch das Gebiet um den Linken Fernerkogel gilt als „gewidmeter Skinutzungsraum“, betonen die Pitztaler Gletscherbahnen. Neben dem Naturschutz geht es dem DAV auch um die sanfte alpinistische Nutzung als beliebtes Skitourenziel. Und: das Gebiet liegt direkt vor der Braunschweiger Hütte an der beliebtesten Alpenüberquerung, dem Fernwanderweg E5. Die seit über 100 existierende Hütte sei der beste Beweis, dass die alpinistische Nutzung dem besonderen Ökosystems der Gletscherlandschaft keinen Schaden zufügt, so DAV-Präsident Roland Stierle. Das gleiche gelte für die Weißseespitze und den Gepatschferner im Einzugsbereich der Rauhekopfhütte im Kaunertal.


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