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Frühlingsgefühle Das Murmeltier

Der Februar war bis dato sehr mild und schneearm. Ob da die Murmeltiere schon Frühlingsgefühle bekommen haben und in ihrem Bau aus dem Winterschlaf aufgewacht sind? Wer weiß. Wenn sie aber putzmunter werden, dann geht es so richtig zur Sache, egal ob im Februar oder erst im März. Lutz Bäucker über das wissenschaftlich hochinteressante Liebesleben der possierlichen Nager.

Stand: 08.02.2024

Murmeltier | Bild: colourbox/Christophe Rolland

Zum einen ist „marmota marmota“, so der zoologische Fachbegriff, ein echtes Kuscheltier, denn vor allem die Jungtiere brauchen zum Überleben des harten alpinen Winters möglichst viele ältere Tiere im Bau, an die sie sich drücken können. Zum anderen betreiben die Murmeltiere eine echte Vielmännerei, wenn es um die Fortpflanzung geht. Weil die nämlich meist auch tief drin im Bau stattfindet, war lange nicht bekannt, dass der Vater mit dem Sohne oder besser gesagt zusammen mit den Söhnen völlig konkurrenzlos das ein- und selbe Weibchen begattet.

Forscher des Max-Planck-Instituts in Seewiesen haben dem Murmeltier jahrelang unter die Bettdecke geschaut und dabei eben diese Merkwürdigkeiten entdeckt. Bis zu 20 halbstarke Murmeltiermänner kuscheln den Winter über im Bau und werden dann von der Aussicht auf ein fröhliches Frühlingstreiben wach … und der Murmelsex mit der Mama ist definitiv kein Jägerlatein! Auf der Alm gibt’s halt keine Sünd‘, zumindest bei den Murmeltieren nicht - Grummeln und Quieken inklusive.


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