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Digitale Ranger Allgäuer Naturparkranger prüfen Tourentipps im Internet

In Urlaub fahren – das rückt dieses Jahr in immer weitere Ferne. Zumindest ins Ausland zu reisen, scheint möglicherweise in diesem Sommer nicht möglich zu sein. Der Ansturm auf die Allgäuer Berge wird darum vermutlich besonders groß sein. Und wo informiert man sich vor einer Tour – meist im Internet.

Von: Viktoria Wagensommer

Stand: 25.04.2020 | Archiv

Allgäuer Naturparkranger prüfen Tourentipps im Internet | Bild: BR; Viktoria Wagensommer

Die Ranger im Naturpark Nagelfluhkette nutzen die Zeit, in der coronabedingt keine Bildungsveranstaltungen stattfinden, um sich als “digitale Ranger“ zu engagieren. Sie durchforsten Bergsport-Portale nach Tourenbeschreibungen im Naturpark Nagelfluhkette und überprüfen sie auf Naturverträglichkeit.

Max Löther vom Naturpark Nagelfluhkette

Wenn Tourenbeschreibungen im Internet gute Bewertungen bekommen, dann kann es zudem passieren, dass sich große Mengen Bergwanderer auf denselben Weg machen und es einen regelrechten Run auf einen Gipfel gibt. Am Siplinger Kopf haben die Ranger an Rekordtagen auf dem Gipfel schon bis zu hundert Wanderer gezählt: eine Folge der vielen Empfehlungen im Internet, sagen sie. Außerdem haben die Ranger auch beispielsweise eine Tourenbeschreibung gefunden, die empfiehlt, den Sonnenaufgang auf dem Siplinger Kopf zu genießen. Wenn Wanderer so früh unterwegs sind, stören sie allerdings Wildtiere wie zum Beispiel Birkhühner bei der Balz, warnen die Ranger. Deshalb schreiben die Ranger die Verfasser solcher Tourentipps im Internet höflich an und bitten sie, die Touren so abzuändern, dass sie naturverträglich sind. Oft sind die Rückmeldungen positiv und die Verfasser ändern freiwillig ihre Tourenvorschläge. Manchmal gehen die Autoren sogar noch weiter und überdenken ihre Texte von Grund auf und ändern mehr Inhalte, als die digitalen Ranger von ihnen fordern.

Naturpark-Rangerin Theresa Hilber

Außerdem bieten die Ranger eine kostenlose Handy-App namens „Mountainscout“ an. In dem Lernspiel können die Nutzer ihr Wissen verbessern: Zur Ausrüstung, Tourenplanung und über das richtige Verhalten in den Bergen. Auch dafür kann man die Zeit jetzt nutzen, wenn man nicht in die Berge gehen soll.

Wenn es dann mit der Saison endlich so richtig losgehen kann, ist man optimal aufs Wandern vorbereitet. Mehr Infos gibt es unter www.mountainscout.de


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