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Sachtexte Einleitung und Schluss der Sachtextanalyse

Von: Prof. Dr. Juliane Köster

Stand: 15.09.2016

Hier beantworten wir folgende Fragen:

  • Wie schreibt man eine gute Einleitung?
  • Welche Möglichkeiten gibt es für einen passenden Schluss?
  • Welche Rolle spielt der Adressatenbezug?

In der Einleitung müssen wir über Folgendes informieren:

  • Autor/-in
  • Titel
  • Anlass
  • Adressat/-en
  • Textsorte
  • Erscheinungsdatum
  • Thema
  • Intention

Im konkreten Beispiel unseres Ausgangstextes, dem Artikel von Daniela Kuhr ("Identitätsdiebstahl. Die unsichtbare Dritte", "Süddeutsche Zeitung" vom 21.07.2014), sieht die Tabelle mit den Angaben, die wir in unserer Einleitung erwähnen müssen, wie folgt aus:

  
Autor/-inDaniela Kuhr
Titel"Identitätsdiebstahl. Die unsichtbare Dritte"
AnlassZunehmende Zahl der Fälle von Identitätsdiebstahl
Adressat/-in; AdressatenLeser der "Süddeutschen Zeitung"
TextsorteFeature
Erscheinungsdatum21.07.2014 in der "Süddeutschen Zeitung"
ThemaIdentitätsdiebstahl beim Onlinehandel und die Folgen
IntentionAufklären und den fehlenden Schutz vor den Folgen kritisieren

Entsprechend könnte eine Einleitung folgendermaßen lauten:

"Das Feature von Daniela Kuhr ist am 21.07.2014 in der "Süddeutschen Zeitung" erschienen. Der Text trägt den Titel "Identitätsdiebstahl. Die unsichtbare Dritte" und hat Identitätsdiebstahl beim Onlinehandel zum Thema. Anlass ist die zunehmende Zahl von Identitätsdiebstählen. Adressiert ist der Text an die Leserinnen und Leser der "Süddeutschen Zeitung". Die Kernaussage ist, dass es mehr Schutz bei Identitätsdiebstahl geben müsse. Die Autorin verfolgt die Intention, über Identitätsdiebstahl und die Folgen für die Betroffenen aufzuklären und den fehlenden Schutz vor den Folgen zu kritisieren."

Der Schluss unserer Sachtextanalyse ist sehr wichtig.

Der Schluss bestimmt den Eindruck, den die Leserinnen und Leser von unserem Text gewinnen, entscheidend mit. Für den Schluss haben wir mehrere Möglichkeiten. Wir können

  • abschließend hervorheben, worauf es der Autorin/dem Autor besonders ankommt,
  • schreiben, dass wir den Text mit Interesse gelesen haben und warum das der Fall ist,
  • an unsere Einleitung anschließen und darauf eingehen, ob die Intention des Autors uns erreicht hat,
  • schreiben, ob wir den Text für aktuell und wichtig halten,
  • schreiben, ob wir den Text weiterempfehlen würden und wenn ja, an wen (Adressat/-en).

Eine abschließende Stellungnahme, in der wir eine eigene Position beziehen, bietet sich eher bei argumentativen Texten an, z. B. bei journalistischen Meinungstexten wie Kommentaren und Glossen.

Beispiel für einen möglichen Schluss in der Sachtextanalyse zu Daniela Kuhrs Zeitungsartikel "Identitätsdiebstahl. Die unsichtbare Dritte":

"Durch das Beispiel von Peter Siebert gelingt es der Autorin sehr gut, auf die erheblichen Folgen von Identitätsdiebstahl hinzuweisen. Persönlich stimme ich Siebert zu: Es müssen strengere Gesetze erlassen werden, denn man kann sich wirklich nicht vor Identitätsdiebstahl schützen."

In der Einleitung und im Schluss dürfen wir auch die Adressaten unseres Textes berücksichtigen. Manchmal wird in Prüfungsaufgaben verlangt, für ein Jugendmagazin oder eine Schülerzeitung zu schreiben. Dann können wir schon in der Einleitung darauf hinweisen, dass Daniela Kuhrs Text für diejenigen Leser wichtig ist, die eigenes Geld verdienen. Und zum Schluss ist dann auch ein kurzer Appell an die Leser erlaubt.

1.

Die Einleitung ist unvollständig, weil nicht alle Daten genannt wurden.

2.

Der Schluss fehlt, weil die Zeit knapp wurde.

Einleitung

- zeigt Abstand zum Ausgangstext
- liefert die zentralen Daten zum Ausgangstext
- enthält folgende Informationen:

  • Autor/-in
  • Titel
  • Anlass
  • Adressat/-en
  • Textsorte
  • Thema
  • Intention
  • Quelle

Schluss

  • knapp die eigene Sicht auf den Text einbringen oder auch
  • einen Bezug zu den Adressaten herstellen.