alpha Lernen - Biologie

Haltung und Bewegung 2 Leistungstraining

Von: Reinhard Sinterhauf, Jonathan Schulenburg

Stand: 09.06.2021

Schau dir zunächst das Video auf die folgenden Fragen hin an:

  • Welches Stoffwechselprodukt, das bei starker körperlicher Belastung in den Muskeln entsteht, wird als Laktat bezeichnet?
  • Welche Funktion hat im Rahmen eines Leistungstrainings der sogenannte Laktattest?
  • Welche Rückschlüsse lässt ein geringer Laktatwert auf den betreffenden Sportler zu?
  • Wann setzt bei intensiver Belastung die sogenannte Milchsäuregärung ein, die auch zur Bildung von Laktat führt?
  • Welche Auswirkungen hat die Anreicherung von Laktat im Muskel?

Weiter unten findest du die Antworten auf die Fragen und vertiefende Informationen.

Der Laktattest bestimmt die Ausdauerfitness eines Leistungssportlers. Er gibt somit Auskunft über den Leistungsstand und zeigt Trainern Möglichkeiten und gezielte Ansatzpunkte für eine individuelle Trainingssteuerung auf.

Gemessen wird die Konzentration des Laktats. Laktat ist das Salz der Milchsäure, die bei Belastung vom Körper als Stoffwechsel-Endprodukt gebildet wird. Ab einer bestimmten Belastungsintensität wird das Laktat im Körper schneller abgebaut als es gebildet wird.
Dieser Punkt, an dem die Bildung und der Abbau von Laktat im Gleichgewicht sind, wird als anaerobe Schwelle bezeichnet.
Er ist bei jedem Menschen verschieden. Wird diese Schwelle überschritten, kann das Laktat nicht schnell genug aus den Zellen beseitigt werden. Es häuft sich an, der Muskel übersäuert und stellt zunehmend seine Tätigkeit immer weiter ein.

Ein Pieks ins Ohr reicht für den Laktattest.

Ein Laktattest läuft dabei in mehreren Stufen ab. Bei Fußballspielern wird die Belastung über genau festgelegte Laufrunden kontinuierlich gesteigert. Dabei misst man mehrmals den Laktatwert im Blut. Für diesen Test sind keine großen Blutmengen erforderlich, daher reicht ein kleiner Piekser ins Ohr oder in die Fingerkuppe.

Spieler mit einer guten Ausdauerfitness erreichen die anaerobe Schwelle erst bei höherer Laufgeschwindigkeit; Spieler mit einer schlechten Ausdauer dementsprechend schon bei geringeren Belastungen. Im Blut ist die anaerobe Schwelle bei einer Testperson erreicht bei einer Konzentration von etwa 4 Millimol Laktat pro Liter Blut.
Das heißt: Der Unterschied zwischen trainiert und untrainiert liegt nicht im Schwellenwert, sondern darin, bei welcher Anstrengung / wann dieser Wert im Körper erreicht wird.
Ein sehr Untrainierter erreicht eine Konzentration von etwa 4 Millimol Laktat pro Liter Blut unter Umständen schon, wenn er ein paar Treppen hochsteigt, ein Leistungssportler kann einige Stockwerke hochlaufen, bevor er ihn erreicht.

Nach der Ermittlung der Laktatkonzentration erfolgt in Form einer Laktat-Leistungskurve eine genaue Auswertung der Ergebnisse. Damit lässt sich die Ausdauerfitness eines Sportlers individuell bestimmen. Dies wiederum ist entscheidend für die Trainingssteuerung, das heißt, wie der Sportler beim Training belastet werden muss, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Der Laktattest ist im Sport deshalb ein wirkungsvolles Instrument, um ein Trainingsprogramm sinnvoll und auf hohem Niveau zu gestalten.

Frage

Welches Stoffwechselprodukt, das bei starker körperlicher Belastung in den Muskeln entsteht, wird als Laktat bezeichnet?

Antwort

Laktat wird vereinfacht als Milchsäure bezeichnet. Chemisch exakt müsste man beim Laktat vom Salz der Milchsäure sprechen.

F

Welche Funktion hat im Rahmen eines Leistungstrainings der sogenannte Laktattest?

A

Der Laktattest ist wichtig für die Trainingssteuerung.

F

Welche Rückschlüsse lässt ein geringer Laktatwert auf den betreffenden Sportler zu?

A

Ein geringer Laktatwert ist ein Zeichen für eine gute Ausdauerfitness.

F

Wann setzt bei intensiver Belastung die sogenannte Milchsäuregärung ein, die auch zur Bildung von Laktat führt?

A

Die Milchsäuregärung beginnt dann, wenn der Körper aufgrund der Belastung nicht genug Sauerstoff bekommt.

F

Welche Auswirkungen hat die Anreicherung von Laktat im Muskel?

A

Der Muskel kann sich zunehmend weniger kontrahieren und stellt seine Tätigkeit schließlich ein.