Eine Begegnung mit einem Braunbären kann tödlich enden. Eine 19-jährige Frau war im Juli bei einer Wanderung in den Südkarpaten in Rumänien von einem Bären weggezerrt und getötet worden. Im Jahr zuvor wurde ein Jogger in Norditalien tödlich verletzt. Er war nach einem Lauf im Val di Sole nicht mehr zurückgekehrt. Nach stundenlangen Suche wurde sein Leichnam gefunden.
Gerade in Norditalien kommt es immer wieder mal zu Begegnungen mit Bären. Und wie ist die Situation in Bayern? Können die Bären zur Gefahr für uns Menschen werden? Wichtig ist zu wissen, wie man sich in einem solchen Fall verhält.
Verhaltensregeln gegenüber Bären
Dass man tatsächlich einem Bären begegnet, ist sehr unwahrscheinlich. Für den Fall, dass es doch passiert, gibt das Landesamt für Umwelt (LfU) Verhaltens-Tipps: So solle man generell in der Natur darauf achten, keine Essensreste oder Müll zurückzulassen. Treffen Sie tatsächlich auf ein Tier, gilt Folgendes:
- Zeigen Sie Respekt und halten Sie Abstand
- Bleiben Sie möglichst ruhig und gelassen
- Bleiben Sie stehen
- Machen Sie den Bären durch ruhiges Sprechen und langsame Armbewegungen auf sich aufmerksam
- Nicht wegrennen und sich nicht dem Bären nähern
- Lassen Sie den Bären in Ruhe - er könnte sich sonst bedrängt fühlen (keine Selfies!)
- Versuchen Sie nicht, ihn zu verscheuchen oder mit Steinen oder Ästen zu bewerfen
- Behalten Sie ihn im Auge und treten langsam und kontrolliert den Rückzug an
- Lassen Sie dem Bären eine Ausweichmöglichkeit
Was tun, wenn der Bär sich aufrichtet oder angreift
Und was, wenn der Bär sich aufrichtet? Das ist nicht unbedingt als Drohung zu verstehen. Bären sind neugierige Tiere und wollen die Situation besser überblicken. Auch hier sollten Sie sich ruhig verhalten und vorsichtig auf sich aufmerksam machen. Für gewöhnlich sind die Tiere eher scheu und weichen dem Menschen aus - gerade, wenn sie gelernt haben, dass es in Menschennähe Futter gibt. Angriffe auf Menschen sind äußerst selten.
Es kann zu Scheinangriffen kommen, wenn sich ein Bär verteidigen möchte. Wenn er angreift, sollten Sie sich auf dem Bauch flach auf den Boden legen. Oder Sie kauern sich auf den Boden und nehmen die Hände in den Nacken. Haben Sie einen Rucksack dabei, kann der Ihren Rücken schützen. In der Regel lässt der Bär von Ihnen ab oder schnuppert nur. Sie sollten auf jeden Fall in dieser Position bleiben, bis sich der Bär weit genug entfernt hat.
Wo kommen die Bären eigentlich her?
Die nächste Bärenpopulation befindet sich im norditalienischen Trentino. Gerade bei männlichen Jungtieren kommt es schon mal vor, dass sie weite Strecken für die Territoriumssuche zurücklegen. Und die können bis nach Bayern führen. Weitere Einzeltiere gibt es im Dreiländereck zwischen Slowenien, Italien und Österreich. Dass sich Bären in Bayern ansiedeln, wird momentan als eher unwahrscheinlich eingestuft, da eine Bärenpopulation nur sehr langsam wächst. Finden die Männchen hier kein geeignetes Weibchen, kehren sie zurück nach Italien. Laut dem bayerischen Umweltministerium gibt es in Bayern derzeit "keinen Nachweis für einen Bären".
Wenn Sie einen Bären oder seine Spuren entdecken, können Sie sich an die Fachstelle "Große Beutegreifer" des LfU wenden.
Im Video: Gefährlich nah - Wenn Bären töten
Dieser Artikel ist erstmals am 12.3.2020 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel aktualisiert und erneut publiziert.
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