Als Ende April die ersten Besucher nach "Pullman City" kommen und wartend vor dem Tor stehen, verputzen dahinter noch Maurer kleine Flächen im Eingangsbereich. Bis zur letzten Sekunde wird in der Westernstadt gearbeitet. "Heute gilt es", sagt Claus Six, einer der "Pullman-City"-Chefs, als er zusammen mit seinem Geschäftsführerkollegen Ernst Grünberger das große hölzerne Tor öffnet. Als die ersten Westernfans in Scharen aufs Gelände kommen, ringen die beiden um Fassung. "Wenn ich das sehe, läuft mir die Gänsehaut", sagt Six.
Entscheidende Momente festgehalten
Die BR-Reporter Katharina Häringer, Martin Gruber und Nicole Remann waren bei den wichtigsten Momenten bis zur Wiedereröffnung nah dabei. Vom Feuer am Morgen des 21. Januar und den ersten Schockmomenten, über die Entscheidung, "Pullman City" wieder besuchertauglich zu machen, bis hin zur Eröffnung.
"Wir haben versucht, die entscheidenden Situationen einzufangen. Da gehören der Besuch von Ministerpräsident Markus Söder (CSU), das Wegräumen von Tausenden Tonnen Schutt, die Abnahme der neuen Brandschutzbauten und die emotionalen Momente bei der Eröffnung dazu", sagt Martin Gruber.
"Pullman-City"-Chefs machen Druck
Was den Wiederaufbau spannend machte: Die beiden "Pullman"-Chefs veröffentlichten das Datum der Wiedereröffnung zu einem Zeitpunkt, als noch nicht klar war, ob die Behörden entsprechende Genehmigungen für Neubauten erteilen werden.
Ein BR24-User nannte es in den Kommentaren "Erpressung", als die "Pullman-Chefs" sagten, sie würden die Westernstadt nur dann wieder aufbauen, wenn sie den Park auch erweitern dürften. "Ein Aspekt, den auch Anwohner kritisch sehen", sagt BR-Korrespondentin Katharina Häringer.
Im Video: Pullman City öffnet wieder
Westernstadt sperrt halb fertig auf
Letztlich schafften es die beiden, innerhalb weniger Wochen zwei große Interimsbauten hinzustellen, die Genehmigungen dafür zu bekommen und Versicherungsfragen zu klären. So ist der Freizeitpark zwar noch nicht wieder ganz hergestellt.
Aber die Übergangsbauten machen Shows und Bewirtung möglich. Im laufenden Betrieb wird hinter einem Holzzaun weitergearbeitet. Damit haben die Chefs ihr Ziel, die Westernstadt nur 14 Wochen nach dem Brand wieder aufzusperren, erreicht.
Brandursache immer noch nicht geklärt
Am 21. Januar hatte ein Feuer Teile der Westernstadt, etwa zwei Drittel der sogenannten Mainstreet, zerstört. Die Brandursache ist bis heute nicht geklärt. Brandstiftung schließt die Polizei aus. Der Schaden liegt laut den Betreibern im zweistelligen Millionenbereich.
Dieser Artikel ist erstmals am 10.5.2024 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.
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