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Sprecherin-Portrait Gudrun Skupin

Geboren und aufgewachsen unter lauter Häuslesbauer, auf der schönen Schwäbischen Alb, sprach ich zuhause hochdeutsch und beim Spielen schwäbisch. Vielleicht schon ein früher „Schubs“ mich auch als Erwachsene mit Sprache und Spiel auseinanderzusetzen?

Von: Gudrun Skupin

Stand: 22.03.2013

Gudrun Skupin | Bild: BR/Gudrun Skupin und Andreas Dirscherl

Mitte der 80er Jahre studierte ich Schauspiel an der Folkwang Hochschule für Darstellende Kunst in Essen (jetzt Folkwang Universität der Künste). Es folgten etliche Engagements an verschiedenen Theatern und viele, viele Rollen. Und jede dieser Rollen hatte natürlich ihre ganz besondere Stimmung und damit auch ihre besondere, eigene Stimme. Also: Wie spricht die denn? Wie klingt die Figur, die ich auf der Bühne zum Leben erwecke?

Eine Antwort fand und finde ich bei den Proben, dem mich-eingraben-in-den-Text, beim mir-selbst-laut-Vorlesen. Welche Stimme ich in der Rolle der Nachrichtensprecherin haben würde, konnte ich Anfang der 2000er Jahre lernen. Eine berufliche Neuorientierung brachte mich nach München und ein Praktikum zum BR. Der Bayerische Rundfunk suchte in dieser Zeit Sprecher*innen. Ich bewarb mich und wurde, zusammen mit ein paar künftigen Kolleg*innen, im Seminar „Sprechen vor dem Mikrofon“ zur Sprecherin ausgebildet.

Ob Nachrichten, ein Over-Voice, eine Schimpansen-Mutter im Kinderfunk, Zitate aus Romanen und wissenschaftlichen Büchern oder Lyrik – jedes Genre hat seine eigene Stimmung und benötigt eine dazu passende Stimme. Und das ist das Wunderbare an diesem Beruf, dass ich nach wie vor fragen, ausprobieren kann: Wie spricht die denn? Wie sollen die papierenen Worte, die ich mit meiner Stimme zum Leben erwecke, klingen? Das macht mich immer wieder neugierig, ist fordernd, spannend, sehr abwechslungsreich und stets ein lebendiger Prozess.

Auf Sendung:

Nachrichten auf Bayern 1, Bayern 2, BR-Klassik, BR24, BR Schlager und BR Heimat.


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