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Auslosung in Wimbledon Mayer trifft auf starken Thiem

Florian Mayer hat für Wimbledon ein schwieriges Auftakt-Los erwischt. Der Bayreuther trifft in der ersten Runde auf den Weltranglisten-Achten Dominic Thiem aus Österreich. Philipp Kohlschreiber auf den Franzosen Pierre-Hugues Herbert.

Stand: 24.06.2016

Florian Mayer  | Bild: dpa-Bildfunk

Der derzeit beste deutsche Tennisspieler Philipp Kohlschreiber schlägt zum Auftakt gegen den Franzosen Pierre-Hugues Herbert auf. Mayer hatte sich mit einem Sieg neues Selbstvertauen geholt. Er in der vergangenen Woche den French-Open-Halbfinalisten Thiem im westfälischen Halle in der Vorschlussrunde besiegt. In Wimbledon gehört er in der Herren-Konkurrenz zu den besten 32 Profis

Starke Rückkehr auf den Platz

In den vergangenen Jahren hatte Mayer mit schweren Verletzungen zu kämpfen - und arbeitete schon an seinem Leben nach dem Tennis. Vor Wimbledon erlebt Mayer plötzlich einen Höhenflug. Erst seit April steht er wieder auf dem Tennisplatz. Wegen eines Sehnenanrisses an den Adduktoren war er zuvor rund acht Monate außer Gefecht gesetzt. Es war nicht die erste schwere Verletzung. Schon vom Frühjahr 2014 an musste Meyer mehr als zwölf Monate wegen einer Schambeinverletzung pausieren.

In den vergangenen zwei Jahren hat der 32-Jährige also kaum ein Tennisspiel bestritten. Umso beeindruckender verlief sein Comeback. Beim Rasenturnier im westfälischen Halle triumphierte Mayer zuletzt im Finale über Jungstar Alexander Zverev, der ebenfalls in Wimbledon aufschlägt.

Gedanken ans Karriere-End

Dabei hatte er sogar schon über sein Karriere-Ende nachgedacht. Während seiner Verletzungspause hatte er sich zum Fitnesstrainer ausbilden lassen. "Ich habe es zwei Jahre nicht gehabt, vor einem vollen Haus zu spielen, weil ich so viel verletzt war. Ich war nicht sicher, ob ich weiter spiele. Jetzt stehe ich hier und kann es nicht fassen", sagte Mayer nach dem Sieg in Halle: "Im letzten Spiel war ich so nervös, ich konnte den Schläger nicht mehr halten."

Es war der größte Erfolg seiner Karriere - und erst der zweite Turniersieg auf derATP-Tour überhaupt. Seinen zuvor einzigen Titel hatte er vor fast fünf Jahren in Bukarest gefeiert. "Ich habe dort auf Sand gewonnen, aber das interessiert nicht wirklich viele", erklärte er. Auf seinen Erfolg gegen Überflieger Zverev war er stolz."Ganz Tennis-Deutschland hat von ihm erwartet, dass er gegen mich Tennis-Oldie gewinnt", sagte der Bayreuther.

112 Plätze in der Weltrangliste geklettert

In der Weltrangliste machte Mayer einen Riesen-Satz und verbesserte sich um 112 Plätze - von Rang 192 auf Rang 80. Mayer ist damit plötzlich wieder drittbester deutscher Profi hinter Philipp Kohlschreiber (Nr. 22) und Finalgegner Zverev (Nr. 28). Seine beste Zeit hatte Mayer im Juni 2006. Da stand er auf Platz 18.

Keine Illusionen

Gut gelaunt fährt er nun zum Rasenturnier nach Wimbledon. Beim Grand-Slam-Event in London stand er schon zwei Mal im Viertelfinale. 2004 scheiterte er am Franzosen Sebastien Grosjean, 2012 unterlag er Novak Djokovic.

Große Hoffnungen, dass die Siegesserie dort weiter gehen könnte, macht er sich aber nicht. Dazu ist er zu erfahren und zu abgeklärt. Dafür hat er schon zu viel erlebt auf der Tennis-Tour. "Ich weiß, es wird nicht so weiter laufen wie in dieser Woche", sagte Mayer. Wichtiger ist ihm ohnehin, dass der Spaß am Tennis zurück ist - und dass der Körper mitspielt.

Quelle: dpa/sid


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