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Nürnberg - 1860 1:2 Erster Löwensieg seit 13 Jahren beim Club

Der TSV 1860 München zeigte gegen den 1. FC Nürnberg deutlich mehr Biss und gewann verdient mit 2:1. Das ist den Sechzigern zuletzt im Jahr 2003 gelungen. Der Club hingegen bleibt im Tabellenkeller.

Stand: 12.09.2016

Der Münchener Sascha Mölders (l) jubelt mit seinem Kollegen Ivica Olic über seinen Treffer zum 0:1 | Bild: dpa-Bildfunk

Nach einem stürmischen Beginn der Löwen und der 1:0-Führung gelang den Franken der überraschende Ausgleichstreffer. Trotzdem präsentierten sich die Nürnberger weiterhin verunsichert, bei der Raumaufteilung fehlte es vor allem an der Feinabstimmung. Insgesamt hatten die Münchner deutliche Vorteile und konnten diese nach 79 Minuten zum 2:1-Siegtreffer nutzen. Die Löwen schaffen den Anschluss an die Spitzenplätze, der 1. FC Nürnberg bleibt auf dem vorletzten Tabellenplatz hängen.

"Wir haben gewonnen, das ist immer das Wichtigste. Ein guter Tag einfach."

Münchens Coach Kosta Runjaic

Münchner Doppelspitze trotz fehlendem Kapitän

Nürnberg musste auf Torwart Raphael Schäfer und Innenverteidiger Georg Margreitter verzichten, zwischen den Pfosten stand Thorsten Kirschbaum. Die Löwen liefen ohne die verletzten Kai Bülow und Kapitän Stefan Aigner auf, der mehrere Wochen ausfallen wird. Im Sturm waren dafür Sascha Mölders und Ivica Olic gesetzt.

Und genau diese offensive Variante der der Löwen zeigte gleich in der Anfangsphase seine Wirkung. Mölders war es, der in der elften Minute für die Löwen nach einer Olic-Flanke mit einem satten Schuss aus zwölf Metern ins lange Eck verwandeln konnte. Zuvor hatten bereits Daniel Adlung und Mölders den Nürnberger Torwart geprüft. Aber als alles nach einem lockeren Spielchen für die Münchner aussah, gelang den Franken in der 17. Minute der überraschende Ausgleichstreffer durch Tim Matavz in seinem ersten Pflichtspiel für den Club.

"Ich freu' mich riesig für den Sascha - heute hat er ein Riesenspiel gemacht. Heute Abend hat er seinen Job so gemacht, wie wir uns das vorstellen."

1860-Trainer Kosta Runjaic

Munteres Offensivspiel mit Vorteilen für die Löwen

Die Nürnberger wirkten in der Folgezeit zwar etwas bemühter, das Offensivspiel der Löwen wirkte aber gefährlicher. Kurz nach dem ersten Eckstoß der Franken konnte Mölders seinen Mitspieler Karim Matmour per Steilpass schicken (25.), dessen Versuch parierte Kirschbaum. Vier Minuten später musste 1860-Keeper Jan Zimmermann einen Schuss von Edgar Salli um den Pfosten lenken. In der 41. Minute hätte es durchaus Elfmeter geben könne, als  Fanol Perdedaj in den Strafraum rannte und Hanno Behrens ihm den Fuß wegzog.

Zweite Halbzeit mit Kampf und dem Siegtreffer für 1860

Die Partie wurde kämpferischer. Olic und Bulthuis stießen im Luftduell (47.) zusammen, der Nürnberger musste kurz behandelt werden. Sechs Minuten später gerieten Salli und Wittek aneinander und blieben liegen. Die Löwen fanden zwar immer wieder Platz zwischen der Nürnberger Abwehrkette. Letztlich fehlte es aber an der nötigen Konsequenz. Beide Trainer versuchten es nach rund 70 Minuten mit einem Wechsel: Kosta Runjaic brachte Victor Andrade für Daylon Claasen, Alois Schwartz schickte Kevin Möhwald für Enis Alushin aufs Feld. Kurz danach gerieten die Franken in Unterzahl. In der 73. Minute sah Burgstaller die gelb-rote Karte, als er erneut seinen Arm zu heftig einsetzte. Die Münchner versuchten die Überlegenheit in Zählbares umzuwandeln, der Club kam nicht mehr geordnet aus dem Strafraum heraus. Und in der 79. Minute gelang Michael Liendl der verdiente Siegtreffer.

"Wenn's nicht läuft, dann läuft's nicht."

Club-Trainer Alois Schwartz

Letzter Löwentriumph noch mit Lauth und Häßler

Der letzte 1860-Auswärtssieg in Nürnberg liegt mehr als eine Dekade zurück. Zuletzt gewannen die Münchner 2003 beim Club. Seinerzeit hieß es 2:1 - mit dem Siegtorschützen Benjamin Lauth, der von Thomas Häßler bedient wurde.

Wochenlanger Ausfall des Löwen-Kapitäns

Für die Münchner gab es aber auch noch eine schlechte Nachricht. Auf ihren Kapitän Stefan Aigner müssen die Löwen länger verzichten als ursprünglich gedacht. Wie Sportchef Thomas Eichin bestätigte, wird der 29 Jahre alte Neuzugang aufgrund einer Innenbandverletzung etwa sechs Wochen fehlen. Er hatte sich am Sonntag im Abschlusstraining verletzt und sich am Montag einer MRT-Untersuchung unterzogen.

1. FC Nürnberg - 1860 München 1:2 (1:1)

Nürnberg: Kirschbaum - Brecko, Mühl, Bulthuis, Sepsi (88. Teuchert) - Alushi (69. Möhwald), Behrens (88. Shawn Parker) - Salli, Leibold - Matavz, Burgstaller. - Trainer: Schwartz
München: Zimmermann - Perdedaj, Degenek, Mauersberger, Maximilian Wittek (88. Uduokhai) - Liendl, Adlung - Matmour, Claasen (70. Andrade) - Mölders (90.+2 Mugosa), Olic. - Trainer: Runjaic
Tore: 0:1 Mölders (11.), 1:1 Matavz (17.), 1:2 Liendl (79.)
Gelbe Karten: Sepsi (2), Möhwald, Salli - Claasen (2), Zimmermann, Andrade
Gelb-Rote Karte: Guido Burgstaller wegen wiederholten Foulspiels (73.)
Schiedsrichter: Bastian Dankert (Rostock)
Zuschauer: 30.635


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