Sport - Doping und Sportpolitik


0

NADA Sponsorensuche ohne "Heimspiele"

Bei der Suche nach Sponsoren hat die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) die Zusammenarbeit mit der Kölner Sportmarketingagentur "Heimspiele" beendet. Wie die NADA dem BR mitteilte, sei der Kooperationsvertrag mit der Agentur einvernehmlich im April 2013 aufgehoben worden. Dies war bis jetzt nicht bekannt.

Stand: 16.10.2013

Der Sitz der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA), aufgenommen am Mittwoch (12.08.2009) in Bonn. | Bild: picture-alliance/dpa

Wie Lars Bischoff von "Heimspiele" im April 2013 dem Bayerischen Rundfunk erläuterte, konnte die Vermarktungsagentur unter anderem deshalb keinen Sponsor für die NADA gewinnen, weil sie auch nur etwa zwei Monate richtig suchen konnte. Von Seiten der NADA hätte es immer wieder "Stopps" gegeben, so Bischoff damals im BR. Zum Beispiel seien Partner und Listen, die die Vermarktungsagentur angehen wollte, nicht freigegeben worden. Bischoff gab sich damals überzeugt, dass die Agentur Geldgeber für die NADA aus der Wirtschaft gefunden hätte, hätte man ohne die "Stopps" durcharbeiten können.

"Heimspiele" war Anfang 2012 beauftragt worden, für die finanziell angeschlagene NADA Geldgeber zu suchen, konnte aber keinen Sponsor gewinnen.

NADA gibt keine Stellungnahme ab

Zum Ende des Kooperationsvertrags mit der NADA will sich die "Heimspiele"-Agentur nicht äußern. Die NADA teilte auf Anfrage mit, zur Zusammenarbeit sowie zu den Gründen der Beendigung mit Verweis auf das Vertragsgeheimnis keine Stellungnahme abgeben zu können. Man arbeite im Vermarktungsbereich mit einer anderen Agentur zusammen und gehe dort neue Wege. Auf der Suche nach neuen Partnern wolle die NADA eine professionell aufgestellte Kampagne in den nächsten Monaten vorstellen.

Die SPD-Politikerin Dagmar Freitag, Vorsitzende des Sportausschusses im Bundestag und Mitglied im NADA-Aufsichtsrat, erklärte dem Bayerischen Rundfunk, dass die Zusammenarbeit zwischen der NADA und "Heimspiele" bei der Aufsichtsratssitzung im April dieses Jahres Thema gewesen sei.

"Sie wissen, dass Informationen aus dem Aufsichtsrat grundsätzlich nicht öffentlich sind, aber so viel darf ich sicherlich sagen, dass im Aufsichtsrat eine völlig gegenteilige Darstellung gegeben wurde. Also hier gibt es zwei Aussagen: Eine von der NADA, einmal von ‚Heimspiele‘. Letztlich wurde das, was über die Medien von Seiten von ‚Heimspiele‘ transportiert worden ist, abgestritten. Und es wurden andere Gründe dafür deutlich gemacht, dass die Zusammenarbeit nicht funktioniert hat. Also, die Bewertung von ‚Heimspiele‘ und dem Vorstand der NADA fällt sehr unterschiedlich aus. Jeder muss sich sein eigenes Bild machen, welchen Aussagen er da Glauben schenkt."

Dagmar Freitag

Finanzierung nicht gesichert

Wie die NADA mitteilte, sei die Finanzierung für das kommende Jahr noch nicht gesichert.

"Es fehlen derzeit für 2014 rund eine Million Euro. Das würde sich, wenn dieses Budget nicht vorhanden ist, zunächst auf die Anzahl der Kontrollen auswirken. Diese müssten zahlenmäßig verringert werden. Personal zu entlassen, wäre fatal für die Anti-Doping-Arbeit in Deutschland, daher kann dies nur ein allerletzter Schritt sein. Der Vorstand der  NADA unternimmt mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Prof. Hans Georg Näder derzeit eine Vielzahl von Anstrengungen, um die Lücke für 2014 zu schließen."

Eva Bunthoff, NADA-Sprecherin


0