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Ulrichstag Heiliger Volksheld

Staatsmann, Bischof und Volksheld - kaum ein Heiliger vereint mehr Attribute auf sich als der Hl. Ulrich. Überaus beliebt, gilt der Augsburger Bischof auch heute noch als Beschützer der Bauern und Schutzheiliger für fast alle Lebenslagen.

Stand: 22.06.2012 | Archiv

Figur des heiligen Ulrich | Bild: picture-alliance/dpa

890 in Dillingen geboren, entstammte Ulrich einer angesehen Adelsfamilie. Sein Vater hatte ihn für eine kirchliche Karriere vorgesehen und schickte ihn zum Studieren in die Abtei St. Gallen. Nach dem Studium übernahm Ulrich unter seinem Onkel, dem Bischof Adalbero von Augsburg, das Amt des Kämmerers. 923 schließlich wurde er selbst zum Bischof von Augsburg ernannt.

Kleriker und Staatsmann

Als Kirchenfürst zeigte Ulrich hohes Engagement und große soziale Verantwortung. Er kümmerte sich um Arme und Kranke, sorgte für Klöster und Geistliche. Er nahm Einfluss auf die liturgische Gestaltung und war emsiger Missionierer. Das Volk liebte ihn für seine Mildtätigkeit und Bescheidenheit.

Aber auch als Staatsmann genoss Ulrich hohes Ansehen. Galt er doch zu seiner Zeit als einer der einflussreichsten Kleriker. Vom Volk verehrt und den deutschen Königen Heinrich I. und Otto I. hochgeschätzt, verteidigte der Bischof seine Heimatstadt Augsburg erfolgreich gegen die Ungarn.

Höhepunkt der Kämpfe bildete im Jahre 955 die Schlacht auf dem Lechfeld, vor den Toren Augsburg. Sie markiert den endgültigen Sieg Ottos I. über die Ungarn und das Ende der jahrelangen Kriege. Nach diesem triumphalen Sieg zog sich Ulrich als Staatsmann weitestgehend zurück und widmete sich mehr seinen geistlichen und seelsorgerischen Aufgaben. Bis zu seinem Tod am 4. Juli 973 blieb Ulrich im Amt.

Helfer bei Fieber und Hagel

Ulrich gilt weit über die Grenzen Schwabens hinaus als einer der beliebtesten Heiligen. Er ist nicht nur Patron der Diözese Augsburg sondern auch Schutzheiliger der Fischer, Winzer und Weber. Er wird angerufen, wenn es um verschiedene Gebrechen und Unwägbarkeiten geht. Gleichgültig ob bei Fieber, Tobsucht, Ratten- oder Mäuseplagen, auch zum Schutz vor Hochwasser und Unwetter bitten ihn viele Gläubige um Hilfe. Deswegen finden am 4. Juli besonders auch in den Alpenregionen Ulrichs-Feiern und Segnungen statt.

Bauernregeln zum Ulrichstag

Wenn es am Ulrichstag gewittert, jede Nuss am Baume zittert.
Viel Regen um den Ulrichstage gibt unseren Birnen Würmerplage.
Bei Regen am Sankt Ulrichstag - manche Tage es noch regnen mag;
auch geht dann das Getreide fehl und schlechtes Korn gibt schlechtes Mehl;
und die Gewittergüsse, sind verderblich für die Nüsse.


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