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Biergarten international Andere Länder, andere Sitten

Das Bayerische Lebensgefühl ist ein wahrer Exportschlager. Nicht nur das Oktoberfest, sondern auch Biergärten gibt es weltweit. Doch Kopie bleibt Kopie.

Von: Gloria Stenzel

Stand: 23.12.2011 | Archiv

Inmitten futuristischer Bauten befindet sich auf einer kleinen Insel als gastronomische Attraktion ein gemütlicher "Beer-Garden" nach bayerischem Muster. Die Weltausstellung im kanadischen Montreal fand vom 28. April bis zum 27. Oktober 1967 statt | Bild: picture-alliance/dpa

Exportschlager Biergarten

Biergarten-Kellner aus San Diego, USA

Biergärten, Schafkopfrunden, Volkstanz-Treffen – es gibt sie nicht nur in Bayern. Auf der ganzen Welt halten ausgewanderte Deutsche und Fans der bayerischen Lebensart an lieb gewonnenen Traditionen fest. Biergärten oder "beergarden" mit "traditional German beer" gibt es rund um den Globus, im südafrikanischen Weindörfchen Franschhoek genauso wie in Bangkok, in Sydney, Las Vegas oder San Diego in den USA.

Beim Hofbräuhaus in Las Vegas ist der Biergarten drinnen

Wer verreist, gebe nur sein Reiseziel und "beergarden", "beer garden" oder "Biergarten" in die Suchmaschine ein – wahrscheinlich wird er fündig! Von der ursprünglichen Eigenheit des Biergartens ist bei den Kopien aber nicht mehr viel übrig. So ist zum Beispiel der Biergarten des Hofbräuhauses in Las Vegas – eine Kopie des Originals in München – drinnen angesiedelt, denn unter freiem Himmel kann es bis zu 50 Grad heiß werden. Auch dass die Gäste ihr Essen selber mitbringen dürfen, ist den meisten "beer garden" unbekannt.

"Bring your own" - eine Idee geht um die Welt?

Unkompliziertes Zusammensitzen bei Bier und Essen – das geht in anderen Ländern auch ohne Biergarten. Gerade im angloamerikanischen Raum gilt nämlich in vielen Kneipen das "Bring Your Own"-Prinzip (BYO). Da wurde aus einer Not eine Tugend gemacht, denn viele Lokale können entweder kein Essen servieren oder ihnen fehlt die Lizenz zum Alkoholausschank. Daher versteht in Ländern wie Neuseeland, Australien oder England eine Einladung mit "BYOF" ("Bring your own food") einfach jeder. Die Getränke gibt es im Lokal, aber das Essen darf man selber mitbringen – fast wie im Biergarten. Das Prinzip funktioniert aber auch genau umgekehrt. Wenn ein Speiselokal das Schild "BYOB" ("Bring your own beer" oder "Bring your own bottle") auf der Eingangstür stehen hat, dann heißt es an die Gäste: Bringt eure alkoholischen Getränke selber mit! Unvorstellbar für bayerische Biergartenbesucher.


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