Telekolleg - Psychologie


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Pädagogische Psychologie Hyperaktivität

Stand: 02.11.2016 | Archiv

Ein Junge schüttelt bei den Hausaufgaben seinen Kopf | Bild: picture-alliance/dpa

Neben den Teilleistungsschwächen wird in den letzten Jahren häufig eine Hyperkinetische Störung (ADHS – Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) bei Schulkindern diagnostiziert. Wie bei der Legasthenie sind auch bei ADHS Jungen häufiger betroffen als Mädchen. Insgesamt tritt die Störung etwa bei fünf Prozent der Schulkinder auf.

Die Hauptsymptome von ADHS

Motorische Überaktivität: Die Kinder können nicht längere Zeit stillsitzen, sind extrem ruhelos, zappeln, laufen und springen herum - und das vor allem dann, wenn eigentlich Ruhe gefordert wird.

Beeinträchtigte Aufmerksamkeit: Angefangene Tätigkeiten werden nicht zu Ende geführt, die Aufmerksamkeit springt von einer Aufgabe zur nächsten.

Impulsivität: Auftreten plötzlicher, unüberlegter Handlungen; fehlendes Einhalten von Distanzen im zwischenmenschlichen Umgang; erhöhtes Risiko zu gefahrenblindem Verhalten.

Diese Hauptsymptome lassen unschwer erahnen, dass ADHS-Kinder in der Schule nicht nur selbst Lernschwierigkeiten haben, sondern durch ihr häufig störendes Verhalten auch andere Kinder beeinträchtigen.

Diagnose und Therapie

Nicht jedes energiegeladene Kind ist gleich hyperaktiv.

Die Diagnose von ADHS muss extrem sorgfältig betrieben werden, denn auch jedes normale Kind ist von Zeit zu Zeit zappelig, impulsiv oder unruhig. Damit man von ADHS sprechen kann, müssen die Symptome in deutlich höherem Ausmaß vorliegen als bei anderen gleichaltrigen Kindern. Verantwortungsbewusste Diagnostiker werden immer auch einen Blick auf das Lebensumfeld der Kinder werfen, um alternative Ursachen auszuschließen.

Ist die Diagnose gesichert und führen verhaltenstherapeutische Maßnahmen allein nicht zum Erfolg, so kann begleitend eine medikamentöse Behandlung durch Ritalin vorgenommen werden. Auch wenn das Medikament zu einer Entlastung der Situation führt, sollte trotzdem weiterhin verhaltenstherapeutisch interveniert werden - mit dem Ziel, langfristig auf Medikamente verzichten zu können.


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