Telekolleg - Deutsch


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Übung Hörfunk und Fernsehen

Stand: 20.02.2012 | Archiv

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Frage

Kennen Sie eine berühmte deutschsprachige Schriftstellerin, die das Radio als ein ausgezeichnetes Medium für sich entdeckt hat und die Entwicklung des Hörspiels weit vorangetrieben hat?

Ein Tipp: Als ihr der Hörspielpreis der Kriegsblinden überreicht wurde, bedankte sie sich mit den Worten:

"Der Schriftsteller – und das ist in seiner Natur – wünscht sich Gehör zu verschaffen. Und doch erscheint es ihm eines Tages wunderbar, wenn er fühlt, dass er zu wirken vermag. Umso mehr, wenn er wenig Tröstliches sagen kann von Menschen, die des Trostes bedürftig sind, wie nur Menschen es sein können: verletzt, verwundet und voll von dem großen, geheimen Schmerz, mit dem der Mensch vor allen anderen Geschöpfen ausgezeichnet ist."

Antwort

Es sind die Worte Ingeborg Bachmanns (geboren am 25.6.1926 in Klagenfurt, am 17. Oktober 1973 in Rom an den Folgen von Brandverletzungen gestorben).

Für ihr Hörspiel "Der gute Gott von Manhattan" erhielt sie 1959 den Hörspielpreis für Kriegsblinde. Aus ihrer Dankesrede "Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar" stammt die zitierte Passage. Die vielfach preisgekrönte Dichterin schrieb nicht nur bahnbrechende Hörspiele, sie las auch selber wiederholt im Radio.

Ihre berühmtesten Hörspiele sind:

  • Ein Geschäft mit Träumen. Wien: RWR, 1953.
  • Die Zikaden. Erzählhörspiel. Hamburg: NWDR, 1955.
  • Der gute Gott von Manhattan. Regie: Fritz Schröder-Jahn. BR, NDR, SWF, 1958.
  • Unter Mördern und Irren. ORF 1971.

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