Telekolleg - Biologie


38

Biologie - 1. Ökologie 2. Die Zelle

Alle Lebewesen sind aus Zellen aufgebaut - doch die Zellen sehen unterschiedlich aus. Hier ein Überblick über die wichtigsten Zelltypen.

Stand: 12.03.2019 | Archiv

Leberzelle | Bild: BR

Egal welcher Art ein Lebewesen angehört, ob es Räuber, Beute oder Symbiont ist, die kleinste Baueinheit jedes Lebewesens ist die Zelle. Die Zellen verschiedener Lebewesen sind unterschiedlich aufgebaut, entsprechend ihrer Einteilung: Es gibt Vielzeller - das sind Tiere, Pflanzen und Pilze - sowie Einzeller mit Algen und Bakterien.

Tierische Zelle

So sehen tierische Zellen im Mikroskop aus. Tierische Zellen haben keine Zellwand. Sie werden nur durch eine Membran begrenzt.

Der Grundbauplan der tierischen Zelle zeigt drei unter dem Lichtmikroskop erkennbare Strukturen. Durch die Zellmembran nach außen abgegrenzt beinhaltet die Zelle das zähflüssige Zytoplasma mit den Zellorganellen. Eine davon ist der Zellkern, der die Erbinformation, die DNA, schützt. Weitere Zellorganellen organisieren die Arbeitsteilung einer Zelle. In den Mitochondrien wird Energie gewonnen, die Ribosomen sind für die Herstellung von Eiweiß unerlässlich. Das Endoplasmatische Retikulum als "Postsystem" einer Zelle verschickt hergestellte Stoffe an ihren Bestimmungsort.

Pflanzliche Zelle

Unter dem Lichtmikroskop betrachtet fällt bei der Pflanzenzelle sofort ihre kantige Struktur auf. Diese erhält die Zelle durch die formgebende, feste Zellwand aus Cellulose - ein ganz charakteristisches Merkmal einer pflanzlichen Zelle. Von innen drückt die Vakuole gegen die Zellwand und sorgt damit für Festigkeit. Eine Pflanzenzelle beinhaltet dieselben Zellorganellen wie eine tierische Zelle, kann jedoch zusätzlich Chloroplasten aufweisen. Chloroplasten sind der Ort der Fotosynthese, dem Prozess, ohne den kein tierisches Leben auf der Erde möglich wäre. In den Chloroplasten fängt der Blattfarbstoff Chlorophyll die Sonnenenergie ein und verwendet diese, um aus Wasser und Kohlenstoffdioxid Zucker herzustellen. Dabei fällt als Abfallprodukt Sauerstoff an, der nach außen abgegeben wird. Da Pflanzen aus anorganischen Stoffen energiereiche organische Stoffe wie Zucker herstellen, nennt man sie Produzenten.

Von der Zelle zum Organismus

Jede Zelle eines Lebewesens übernimmt eine bestimmte Aufgabe. Alle gleich gestalteten Zellen, die dieselbe Aufgabe ausüben, werden zu einem Gewebe zusammengefasst. Aus verschiedenen Geweben bildet sich ein Organ, das eine bestimmte Funktion übernimmt. Zum Beispiel setzt sich die Haut als Organ aus Epithel-, Binde-, Muskel- und Nervengewebe zusammen. Alle Organe - zum Beispiel Herz, Lunge, Leber - bilden den gesamten Organismus. Auch eine Pflanze gliedert sich abhängig von den Funktionen in Organe. Die Blüte steht im Dienst der Fortpflanzung, die Wurzel sorgt für Verankerung und Wasseraufnahme. Auch das Blatt ist ein Organ und setzt sich aus verschiedenen Geweben zusammen, wobei jedes Gewebe wieder aus gleichartigen Zellen aufgebaut ist.

Einzeller

Auch Bakterien bestehen aus einer Zelle, die - je nach Art - ganz unterschiedlich geformt sein kann. Zur Grundausstattung gehören Zellmembran und Zytoplasma sowie bakterielle Ribosomen. Einige Bakterien besitzen zur Eigenbewegung eine oder mehrere Geißeln, während andere sich ohne Geißeln gleitend fortbewegen.

Die Zellwand, die keine Cellulose enthält, ist zwar nicht obligatorisch, aber meist vorhanden. Viele Bakterien verfügen über mehrere Kopien von kleinen ringförmigen DNA-Elementen, den Plasmiden. In einem unterscheiden sie sich jedoch immer von den Zellen der Einzeller, Pflanzen, Pilze und Tiere: Bakterien besitzen keinen Zellkern.


38