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Zwölfuhrläuten Aschaffenburg in Unterfranken

Vierzehn katholische Gemeinden gibt es in Aschaffenburg, der mit 70.000 Einwohnern größten Stadt am bayerischen Untermain. Für rund 3.300 Gläubige ist die Herz-Jesu-Kirche geistige Heimat.

Von: Barbara Markus

Stand: 14.02.2010 | Archiv

Erbaut wurde die Kirche vor gut 80 Jahren, als nach dem ersten Weltkrieg im Osten der Stadt ein Neubaugebiet entstand, dem ein Denkmal für gefallene Offiziere im Krieg von 1866 den Namen gab: die "Österreicher Kolonie".

Eine Kirchenburg des 20. Jahrhunderts

Das Gotteshaus für den neuen Stadtteil hat Professor Albert Boßlet als Symbiose zwischen Tradition und Moderne gestaltet. So entstand eine Art Kirchenburg des 20. Jahrhunderts: Mit einer breiten, gedrungenen Westfassade, der jenseits des Kirchenschiffes ein hoch aufragender Doppelturm gegenübersteht, an den sich der Chor anschließt. Doch so bastionsartig die aus heimischem, roten Buntsandstein errichtete Kirche nach außen wirkt, so einladend zeigt sie sich innen - ganz auf den Auferstandenen als den guten Hirten ausgerichtet.

Mystisches Halbdunkel

"Ich gebe mein Leben für meine Schafe" steht unter dem Raum füllenden Fresco im Halbrund der Apsis, das den thronenden Christus mit weit ausgebreiteten Armen zeigt. Magisch zieht es im Halbdunkel des Langhauses die Blicke auf sich. Durch die Arkadenbögen der 24 miteinander verbundenen Säulen fließt das warme Licht der Buntglasfenster in das Kirchenschiff. In diesem mystischen Halbdunkel beeindruckt neben dem zurückhaltenden Figurenschmuck vor allem das monumentale Kreuz: ausgespannt zwischen den beiden mittleren Pfeilern im rechten Seitenschiff.

Konzertorgel mit 63 Registern

Die Eingangsempore krönt die 1995 eingebaute Konzertorgel. Mit ihren 63 Registern ist sie die größte am bayerischen Untermain. Und so füllt sich die Herz-Jesu-Kirche nicht nur, wenn ihre fünf Glocken zum Gottesdienst rufen, sondern auch, wenn die Königin der Instrumente zum Konzert lädt.


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